Bundesliga

Tousart: "Hertha BSC ist auf keinen Fall ein Rückschritt"

Herthas Rekordtransfer über den neuen Klub und seine Ziele

Tousart stellt sich vor: "Hertha ist auf keinen Fall ein Rückschritt"

Herthas Rekordeinkauf Lucas Tousart vor Cheftrainer Bruno Labbadia.

Herthas Rekordeinkauf Lucas Tousart vor Cheftrainer Bruno Labbadia. imago images

Ebenso wie die Rückkehrer Niklas Stark (nach einer Angina), Santiago Ascacibar (nach Fußblessur) und Ondrej Duda (verlängerter Urlaub nach der Rückkehr von Norwich City) mischte auch Lucas Tousart (23) am Donnerstag munter mit beim Training von Hertha BSC. Auf dem Rekordtransfer von Hertha, der für 24 Millionen Euro von Olympique Lyon geholt wurde, ruhen die Hoffnungen der Berliner im zentralen defensiven Mittelfeld. Trainer Bruno Labbadia nennt den 1,85 Meter großen und 83 Kilo schweren Profi einen "strategischen Spieler". In einer Medienrunde am Donnerstag präsentierte sich Tousart sehr aufgeräumt und sprach über ...

... die ersten Tage am Ball nach vier Monaten Fußballpause: "Die Zeit während Corona in Frankreich war sehr kompliziert. Ich musste zwei Monate komplett zu Hause bleiben. Ich hatte das große Glück, dass ich einen großen Garten hatte, in dem mich fit halten konnte. Ich freue mich umso mehr, dass ich mit den anderen Kollegen wieder auf dem Platz trainieren kann. Das hat mir sehr gefehlt."

Spielersteckbrief Tousart
Tousart

Tousart Lucas

Trainersteckbrief Labbadia
Labbadia

Labbadia Bruno

Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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... seine Motivation, vom Champions-League-Teilnehmer Olympique Lyon zum Tabellenzehnten der abgelaufenen Bundesliga-Saison zu wechseln: "Es ist für mich auf keinen Fall ein Rückschritt, sondern es ist etwas Neues. Ich freue mich, ein neues Land kennenzulernen und in einer neuen Mannschaft zu spielen. Zudem hatten wir mit Olympique keine gute Saison."

Ich denke, Olympique hat gute Chancen, gegen Juve weiterzukommen.

Lucas Tousart

... über die Chancen von Olympique Lyon im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bei Juventus Turin und ob es jemals ein Thema war, dass er die Champions League noch für Lyon zu Ende spielt: "Ich hätte diese Partie natürlich gerne mitgespielt. Aber durch Corona wurde das Rückspiel nach hinten verschoben, das hat das Ganze komplizierter gemacht, weil ich schon meinen Vertrag bei Hertha hatte. Ich denke, Olympique hat gute Chancen, gegen Juve weiterzukommen."

Tousart: "Die Bundesliga sticht in Europa auf jeden Fall heraus"

... die Bundesliga: "Die Bundesliga ist eine Liga auf sehr hohem Niveau. Ich konnte mit Olympique mal gegen Hoffenheim spielen (3:3 und 2:2 in der Champions-League-Gruppenphase 2018/19, Anm. d. Red.), und da hat sich auch gezeigt, wie gut die Mannschaften sind. Die Bundesliga sticht in Europa auf jeden Fall heraus."

... seine Informationsquellen über die Bundesliga: "Für junge Franzosen ist die Bundesliga sehr interessant, weil sie hier eine Sichtbarkeit als Spieler bekommen, die sie in Frankreich nicht bekommen. Natürlich habe ich mich bei einigen französischen Kollegen informiert: bei Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté aus Leipzig sowie bei Jean-Philippe Mateta und Moussa Niakhaté aus Mainz. Die Bundesliga ist eine große Chance."

In Deutschland ist die Arbeitsmentalität eine ganz andere.

Lucas Tousart

... die Unterschiede zwischen dem Fußball in Frankreich und dem in Deutschland: "In Deutschland ist die Arbeitsmentalität eine ganz andere. Das Training ist härter, es wird mehr gearbeitet, fokussierter und mit höherer Intensität. Ich habe aber noch kein Ligaspiel bestritten, von daher ist der Fußball für mich momentan noch schwer zu vergleichen."

... Hertha-Coach Bruno Labbadia: "Wir haben während Corona miteinander telefoniert, und da war mein erster Eindruck auch schon sehr gut. Er ist ein Trainer, der sehr detailliert arbeitet und sehr genaue Vorstellungen davon hat, was er macht. Ich bin gespannt darauf, wie sich unser Verhältnis weiterentwickeln wird."

... seine Lieblingsposition: "Ich kann mich anpassen, ob es auf der Sechs ist oder auf der Acht. Das hängt auch vom System ab. Wenn ich mir aber eine Position aussuchen könnte, wäre es die Sechs."

... seine persönlichen Ziele und seine Ziele mit Hertha: "Das Wichtigste sind die Ziele mit der Mannschaft. Für mich wäre wichtig, dass ich viele Spiele machen und die Bundesliga kennenlernen kann. Aber auch, dass Hertha eine noch bessere Saison hat und wir um Europa mitspielen."

... die französische Nationalmannschaft und die EM 2021: "Das ist natürlich ein großes Ziel. Erstmal möchte ich mich aber hier in Berlin beweisen. Für jeden französischen Spieler ist es ein großer Traum, irgendwann in der Nationalmannschaft zu spielen. Aber es gehört im Moment nicht zu meinen Prioritäten. Es gibt so viele Spieler, die das wollen."

... seine Idole: "Wie für viele Jugendliche in Frankreich war Zinedine Zidane ein großes Vorbild. Später habe ich mich an Spielern orientiert, die auf meiner Position spielen - wie etwa Marco Verratti von PSG oder Casemiro von Real Madrid. Ein Idol habe ich derzeit aber keins."

Aufgezeichnet von Andreas Hunzinger

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