3. Liga

Torschütze Boyd witzelt: "Da kannst du meine Frau fragen"

4:1-Sieg gibt Halle wieder Selbstbewusstsein

Torschütze Boyd witzelt: "Da kannst du meine Frau fragen"

Terrence Boyd (li.) jubelte über seinen ersten Saisontreffer.

Terrence Boyd (li.) jubelte über seinen ersten Saisontreffer. imago images

Der Saisonstart hätte für den Halleschen FC nicht turbulenter sein können: Gegen Magdeburg feierte der HFC zum Auftakt einen 2:0-Sieg, anschließend folgten drei Niederlagen. "Du hast erstmal ein absolutes Hoch, das Derby zu gewinnen und dann kommt irgendwie so ein Dämpfer, dass einfach nichts klappt", sagte Terrence Boyd bei Magenta-Sport nach dem 4:1 gegen Meppen. Jetzt gab es endlich den Befreiungsschlag. "Da wird jetzt einfach die Arbeit belohnt, die der Trainerstab jeden Tag an den Tag legt und wir natürlich auf dem Trainingsplatz zeigen", so der Stürmer.

Hat es in den letzten Spielen auch an der Einstellung gelegen? Boyd deutet durchaus einen Zusammenhang an: "Wenn du deine Hausaufgaben machst, wenn jeder mit 100 Prozent Einstellung reingeht, das rausholt, was er kann und du weißt, was du nicht kannst und du konstant bist, dann kannst du auf jeden Fall oben landen. Wenn du aber mit fünf Leuten rumläufst, die auf 80 Prozent fahren, dann kannst du auch mal eine Klatsche einholen."

"Keine Grundtechnik, aber Glück"

Als Stürmer nagten die torlosen Spiele an Boyd besonders. "Da kannst du meine Frau fragen", erwiderte er mit einem Augenzwinkern auf die Nachfrage des Reporters. Umso schöner sei es, dass er mit dem 4:1 auch endlich wieder getroffen hat. Nach missglückter Annahme brachte der 29-Jährige den Ball doch noch im Tor unter. Er sei der einzige Profispieler mit dem Handicap, "keine Grundtechnik" zu haben, sagte Boyd mit einem Grinsen. "Aber ich habe halt ab und zu mal Glück."

Sowohl Laurenz Dehl als auch Julian Derstroff feierten am Mittwoch ihre ersten Profi-Tore und dürfen jetzt der Mannschaft etwas ausgeben. Wie viel, ist nach dem Spiel noch unklar. "Das ist immer ans Gehalt angepasst", so Boyd und fügte lachend hinzu: "Also zehn Euro wahrscheinlich." Dehl selbst war nach dem Spiel überwältigt: "Ein besseres Gefühl, als sein erstes Tor zu schießen und mit der Mannschaft zu gewinnen, gibt's eigentlich nicht."

Kein leichter Start

"Laurenz und Dehl hat das gut getan", erklärte auch Trainer Florian Schnorrenberg auf der Pressekonferenz. Der Start in die Partie war nicht leicht: "Ich glaube, wenn man in so ein Spiel geht, hat man im Hinterkopf immer, dass man drei Spiele auch nicht getroffen hat. Das hat uns natürlich heute sehr, sehr gut getan, dass wir in Führung gehen können", sagte Schnorrenberg. Das Tor brachte Ruhe, und selbst Meppens Treffer änderte nichts daran. "Deshalb bin ich auch froh, dass uns der Rückschlag mit dem Ausgleich nicht zurückgeworfen hat und wir weiter nach vorne gespielt haben", freute sich der 43-Jährige.

In den vergangenen drei Partien war das anders. "Ich glaube, in den letzten Spielen, gerade nach dem zweiten Gegentor, haben wir lange Bälle gewählt. Die haben wir nicht gewählt, weil wir sie so trainieren, sondern weil wir nervös geworden sind und sicherlich in der ein oder anderen Situation den Ball nicht wollten", gab sich Schnorrenberg kritisch.

Das Erfolgserlebnis soll am Samstag gegen das Schlusslicht Lübeck Rückenwind geben. Boyd hat noch viel vor: "Es ist eine lange Saison. Ich als Stürmer will natürlich so oft treffen wie möglich, so oft vorlegen wie möglich. Jetzt geht es darum, die nächsten Erfolge einzufahren."

kon