
Harter Kampf um die Meisterschaft: Galatasarays Hakan Balta (li.) hatte das bessere Ende gegen Issiar Dia (Fenerbahce) für sich. Getty Images
Schon nach der normalen SüperLig-Runde hatte das Team um den tschechischen Angreifer Milan Baros mit neun Punkten Vorsprung vor Fenerbahce geführt. Erst in der eigens für diese Spielzeit eingeführten Meisterrunde kam der Titelverteidiger noch einmal heran und lag vor dem abschließenden Duell nur noch einen Zähler hinter dem Stadtrivalen.
In einem im Umfeld sehr emotionalen und auf dem Platz sehr hart geführten Duell reichte Galatasaray entsprechend schon eine Punkteteilung zum Titelgewinn. Acht Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten für den Senegalesen Dia (65., Fenerbahce) und den Ex-Hamburger Ujfalusi (79., Galatasaray) zeugen von der ruppigen Gangart vor allem in der Schlussphase. Im Gegensatz zu harten Zweikämpfen waren Torchancen Mangelware, sodass Fenerbahce sich auch in den Schlussminuten vergeblich um den entscheidenden Treffer bemühte.
Erstmals seit 2008 holt Galatasaray damit den nationalen Titel, zieht mit nun 18 Meisterschaften mit dem bisherigen alleinigen Rekordchampion Fenerbahce gleich und geht in der kommenden Spielzeit in der Champions League an den Start. Fenerbahce als Zweiter muss zunächst in die Qualifikation.
Meisterschaft im Schatten von Manipulationen
Die Saison war in der Türkei von einem schweren Manipulationsskandal überschattet worden, bei dem Fenerbahce im Mittelpunkt stand. Seit Februar stehen Manager, Spieler und Trainer vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, in der vergangenen Saison in der Süper Lig 19 Spiele mit hohen Geldbeträgen verschoben zu haben. Unter anderem wird auch das wichtige Match von Fenerbahce gegen Sivasspor untersucht: Durch das 4:3 hatte sich Fenerbahce am letzten Spieltag der Saison den Titel vor dem punktgleichen Team von Trabzonspor geholt.
Krawalle nach dem Spiel
Schwere Krawalle überschatteten indes den Galatasarayy-Erfolg. Nach Medienberichten fielen Fener-Hooligans aus der Rolle, stürmten den Innenraum des Stadions und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Zudem wurden Sitze aus den Verankerungen gerissen und auf das Spielfeld geworfen. Außerhalb des Stadions kam es ebenfalls zu Zusammenstößen, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Anhängern von Galatasaray war der Besuch der Begegnung im Vorfeld untersagt worden.