Bundesliga

Thioune: "Ich hatte gerade verlängert, da rief Jürgen Klopp mich an"

HSV-Trainer im "kicker meets DAZN"-Podcast

Thioune: "Ich hatte gerade verlängert, da rief Jürgen Klopp mich an"

Mit dem HSV auf Aufstiegskurs: Daniel Thioune.

Mit dem HSV auf Aufstiegskurs: Daniel Thioune. imago images

Im Mai 2001, einen Tag nach dem Meisterschafts-Drama zwischen Schalke und Bayern, bewahrte das zehnte Saisontor von Daniel Thioune den VfL Osnabrück nicht vor dem Wieder-Abstieg in die Regionalliga Nord. Thioune hatte sich dennoch ins Rampenlicht gespielt und in Mainz auf sich aufmerksam gemacht.

Jürgen Klopp, noch ganz frisch im Amt, war interessiert. "Ich hatte nach dem Zweitliga-Abstieg gerade in Osnabrück verlängert, da rief er mich an, super Geschichte", wie Thioune sich fast 20 Jahre später im "kicker meets DAZN"-Podcast erinnert. "Ich war gerade auf Mallorca gewesen, auf Abschlussfahrt mit Michael Thurk und Sandro Schwarz, und rief mich an und sagte: 'Mensch Daniel, ich hab' gehört, du hast mit meinen Jungs auf Mallorca gefeiert.' Ich sagte: 'Joa, war richtig gut.' Dann er: 'Weißt du, wo man richtig gut feiern kann? Hier bei uns im Rheinhessen-Gebiet.'"

Klopp zu Thioune: "Komm doch mal vorbei"

Und damit war das Eis "komplett" gebrochen: "So ein Entree ist natürlich überragend", findet Thioune, der Klopp jedoch absagte. "So sind wir auseinander. Ein paar Jahre später haben wir uns nochmal getroffen, da wollte er mich aus Lübeck holen, hatte mir angeboten, nach einer schweren Verletzung dort (in Mainz, d. Red.) zu trainieren. Er konnte mir keinen Vertrag anbieten, hat aber gesagt: 'Wenn du fit wirst, komm doch gerne mal vorbei.' Das vergisst man nicht, das ist ganz geil. Ich glaube, da gibt es zig Geschichten, dass man immer genau das von ihm bekommt, was man nicht erwartet."

Während Klopp über Dortmund in Liverpool landete, kehrte Thioune nach Osnabrück zurück, wurde Jugend-, dann Cheftrainer und wechselte im vergangenen Sommer schließlich nach Hamburg. Der HSV steht nach 20 Spieltagen mit 41 Punkten auf Platz eins, hat seit neun Partien nicht mehr verloren. "Ich finde, dass die Mannschaft sich entwickelt hat, dass sie Lösungen hat und sich adaptiert. Aber was ich noch viel bemerkenswerter finde, auch wenn ich nicht so auf Statistiken stehe: Man sieht schon, dass wir mit Abstand die meisten Zweikämpfe gewinnen. Man sieht: Der HSV hat die 2. Liga angenommen, und es muss auch nicht unbedingt Spaß machen, gegen uns Fußball zu spielen."

Mir war klar, dass der HSV vielleicht etwas anders funktionieren muss als in den letzten beiden Jahren.

Thioune

Thioune wusste durchaus, worauf er sich als Nachfolger von Dieter Hecking einließ, hatte aber auch einen klaren Plan: "Mir war von vornherein klar, dass der Hamburger SV vielleicht etwas anders funktionieren muss als in den letzten beiden Jahren, wo er sich ausschließlich auf die Qualität des Einzelnen verlassen hat."

Bislang geht der Plan auf. "Wir sind noch nicht so konstant, aber das wird kommen", erklärt Thioune. "Man braucht ein bisschen Zeit."

Mit welchem HSV-Spieler er zuerst gesprochen hat, warum er im USA-Urlaub von Rudi Assauer nach Deutschland bestellt wurde und was in der Kurve bei Crystal Palace passierte: Das ausführliche Gespräch mit Daniel Thioune gibt es in der aktuellen Ausgabe von "kicker meets DAZN".

Die neue "kicker meets DAZN"-Folge jetzt hören:

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KMD #206 (mit Marvin Ducksch)
01:46:55 Stunden
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