Lange Zeit waren echte Bewährungsproben für Sven Ulreich ausgeblieben, doch in den Schlussminuten rückte der HSV-Keeper in den Blickpunkt und entschärfte in der Nachspielzeit bei der besten Chance des Spiels Luka Krajncs Kopfball klasse (90.+2). Gemischt fiel sein Fazit aus: Sein Team hätte aus der dominanten ersten Hälfte mehr machen müssen, meinte der 32-Jährige, der aber auch gestand: "In der zweiten Halbzeit haben wir den Aufbau nicht mehr so gut hinbekommen, Düsseldorf hat uns früher unter Druck gesetzt. Am Ende müssen wir das 0:0 mitnehmen."
Thiounes Fazit unterschied sich kaum von Ulreichs, der Trainer attestierte seinen Schützlingen eine "reife Vorstellung" im ersten Durchgang: "Wir haben viel investiert und versucht, gegen einen Gegner, der sehr kompakt steht und auf Umschaltmomente setzt, sehr viel fußballerisch zu lösen. Als das Spiel später etwas offener war, flogen die Bälle dann rein in unseren Sechzehner."
Tatsächlich lebte Düsseldorf in den Schlussminuten auf, und Thioune hatte wohl Ulreichs Parade im Kopf, als er resümierte: "Ich denke, das ist eher ein Punktgewinn als dass wir zwei Punkte verloren haben."
Durch das Remis hielt der HSV (nun 37 Punkte) Düsseldorf (32) auf Distanz. Die Hanseaten blieben auch im achten Spiel in Folge ohne Niederlage (6/2/0) und verteidigten die Tabellenführung vor Bochum (33, am Donnerstag bei St. Pauli).