3. Liga

Thiede: "In meinen Augen eine Wahnsinns-Entscheidung"

Elfmeter-Zoff in Verl

Thiede: "In meinen Augen eine Wahnsinns-Entscheidung"

Ärgert sich über den Elfmeterpfiff: Niclas Thiede.

Ärgert sich über den Elfmeterpfiff: Niclas Thiede. picture alliance / foto2press

Als Niclas Thiede Mannheims Dominik Martinovic in der 88. Minute strafwürdig im Sechszehn-Meter-Raum zu Fall brachte, erinnerte vieles an das Duell zwischen dem SC Verl und dem 1. FC Saarbrücken vor zwei Wochen. Bereits beim Drittliga-Auftakt hatte Thiede in der 90. Minute Saarbrückens Günther-Schmidt im Strafraum zu Fall gebracht, woraufhin Grimaldi den späten 1:0-Siegtreffer für den FCS vom Punkt erzielte. Dass es nun gegen Mannheim anders endete, war dem späten Ausgleichstreffer von Mael Corboz zu verdanken, in dessen Folge der Torhüter über das komplette Feld rannte, um den Torschützen zu herzen. "Es tut extrem gut, dass wir dann doch noch ein gutes Ende gefunden haben", sagte der 23-jährige Thiede nach dem Spiel im Interview mit "Magenta-Sport".

Martinovic: "Ich falle ja nicht ohne Grund"

Dann schwang die Freude über den späten Ausgleichstreffer aber schnell in Ärger über den wohl spielentscheidenden Elfmeter-Pfiff um. "Der Stein, der mir vom Herzen fällt, ist riesig, weil es eine absolute Frechheit ist, wie der Elfmeter-Pfiff zustande kam", regte sich der Torhüter in Rage. Auch nach erneuter Betrachtung der Bilder fand Thiede keine Ruhe. "Den weiten Ball muss ich haben, aber ich berühre ihn (Martinovic, d.Red.) noch nicht mal und er fällt schon, bevor er überhaupt bei mir ist. Das ist meiner Meinung nach eine Wahnsinns-Entscheidung", erklärte der gebürtige Hagener.

Erwartungsgemäß anders sah das natürlich der Gefoulte, Dominik Martinovic. "Ich bin an ihm vorbeigegangen und er berührt mich hinten. Den Kontakt nehme ich dann natürlich mit", erklärte der 25-Jährige seine Sicht auf die Situation. Anschuldigungen, sein Fallen sei eine Schwalbe gewesen, wollte der Stürmer nicht akzeptieren. "Ich falle ja nicht ohne Grund. Wenn er mich nicht berührt, gehe ich aufs leere Tor zu", so Martinovic.

Kniat lobt Thiede: "Genau das, was wir in einem Torhüter suchen"

Trotz aller Diskussionen über den Elfmeterpfiff, für Thiede schmerzen vor allem die verlorenen Punkte. "Dass wir uns zurückgekämpft haben, zeigt, wer wir als Mannschaft sind. Wir haben über 100 Minuten alles rausgeholt und hätten heute absolut verdient gewonnen", betonte er. Seine Mannschaft sei das "klar bessere Team" gewesen, weshalb der Gegentreffer "extrem bitter" sei. "Umso schöner ist es dann, dass wir zumindest einen Punkt mitnehmen. "

Das einzige, das ich zu Thiede sagen kann, ist, dass er meiner Meinung nach der beste Torhüter der 3. Liga ist.

Michel Kniat

Rückendeckung erhielt der Torhüter derweil von seinem Trainer Michel Kniat, der den 23-Jährigen nach der Partie in den höchsten Tönen lobte. "Das einzige, das ich zu Thiede sagen kann, ist, dass er meiner Meinung nach der beste Torhüter der 3. Liga ist und ich mit keiner anderen Mannschaft tauschen will", sagte der 36-jährige Trainer im "Magenta-Sport"-Interview. Thiede sei ein "absoluter Leader", der auch fußballerisch das Spiel des Sportclubs unterstütze. "Mit ihm können wir hinten flach spielen, gleichzeitig kann er aber auch den tiefen langen Ball spielen. Das ist genau das, was wir in einem Torhüter suchen", so Kniat weiter. 

cfr

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