2. Bundesliga

Terodde: "Mein Rückschritt in die Regionalliga war wegweisend"

Rekord-Torjäger im kicker-Interview (Montagsausgabe)

Terodde: "Mein Rückschritt in die Regionalliga war wegweisend"

Seine typische Jubelgeste: Simon Terodde trifft auch für S04 regelmäßig.

Seine typische Jubelgeste: Simon Terodde trifft auch für S04 regelmäßig. imago images/Eibner

14 Trainer haben Simon Terodde bislang durch seine Zweitligazeit begleitet, der wichtigste Mentor war für ihn aber einer, der seinen Weg entscheidend beeinflusste, noch bevor Terodde überhaupt sein erstes Tor in der 2. Liga erzielte.

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"Ohne Frank Schaefer hätte ich nie erreicht, was ich erreicht habe", erzählt Terodde im kicker-Interview. "Ich stand damals vor einer sportlich sehr ungewissen Zukunft, mir fehlte die Perspektive, als er mich 2009 zum 1. FC Köln geholt hat." In die Regionalliga-Elf, wohlgemerkt.

Obwohl der Stürmer sein Zweitligadebüt da schon längst hinter sich hatte (Oktober 2008 für den MSV Duisburg gegen Ingolstadt), entschied er sich "bewusst für den Rückschritt in die Regionalliga. Aus heutiger Sicht muss ich sagen: Das war eine der wegweisenden Entscheidungen in meinem Leben. Wenn ich beharrlich versucht hätte, mich bei einer Profimannschaft durchzusetzen, wäre ich vielleicht irgendwann in der Versenkung verschwunden."

Er kam mit der Harley Davidson zum Gespräch, schaute mich an und machte mir klar, dass er mich unbedingt verpflichten wollte.

Terodde über Neururer

Eine wegweisende Rolle bekam später auch Peter Neururer. Und das war so: Nach 23 Toren in 87 Spielen schien Teroddes Weg bei Union Berlin nach der Saison 2013/14 trotz laufenden Vertrags zu Ende zu sein, da ihm unter dem neuen Trainer Norbert Düwel die Bank drohte. Da nahm Neururer, seinerzeit Trainer beim VfL Bochum, Kontakt auf. "Er kam mit der Harley Davidson zum Gespräch, schaute mich an und machte mir klar, dass er mich unbedingt verpflichten wollte", erzählt Terodde.

Simon Terodde und kicker-Redakteur Toni Lieto.

Simon Terodde und kicker-Redakteur Toni Lieto.

"Er hatte die Fähigkeit, mich starkzureden. Ich erinnere mich, was er damals im kicker über mich sagte: 'Der Simon Terodde ist wahnsinnig schnell! Und in einer überragenden Form.' Ich war nie ein Pfeil auf dem Feld und zu jener Zeit Bankdrücker in Berlin, aber Peter Neururer hat das so gut vermittelt, dass ich das selbst geglaubt habe. Es lief dann für mich fast wie von alleine."

Erstmals Zweitliga-Torschützenkönig mit Bochum 

Und wie! In seiner ersten Saison beim VfL Bochum erzielte Terodde 16 Tore, in der zweiten 25, womit er 2015/16 erstmals Zweitliga-Torschützenkönig wurde. Dieses Kunststück wiederholte er später, als er 2016/17 erst den VfB Stuttgart mit 25 Saisontoren zur Zweitliga-Meisterschaft schoss und 2018/19 sogar mit 29 Treffern auch dem 1. FC Köln zurück in die Bundesliga verhalf.

Im vierseitigen Exklusiv-Interview (Montagsausgabe, ab Sonntagabend auch als eMagazine) taucht Terodde tief ein in seine Rekord-Karriere. Er spricht über seine Fähigkeiten, Trainer und Weggefährten und erinnert sich an die schönsten, einfachsten, schwersten und emotionalsten seiner aktuell 153 Tore. Zudem erklärt der kicker die bislang unbekannten Hintergründe zum Rekord-Rätsel im Fall Dieter Schatzschneider: Darum wurde die Zahl tatsächlich von 154 auf 153 korrigiert.

Toni Lieto

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