Der Erste war John Bentley 1912/13, der bisher letzte ist seit Mittwochabend Erik ten Hag: Erst fünf Trainer haben es geschafft, ihre erste Saison bei Manchester United gleich unter den ersten vier Mannschaften der Tabelle zu beenden. Ten Hag, der vor der Saison von Ajax Amsterdam gekommen war, gehört damit schon jetzt zu den Gewinnern dieser Premier-League-Spielzeit - zumal er am 3. Juni gegen Manchester City nach dem Ligapokal auch noch den FA Cup gewinnen könnte.
Trotzdem trat der 53 Jahre alte Niederländer nach dem entscheidenden 4:1-Heimsieg gegen den FC Chelsea als Mahner auf. "Das ist eine gute Basis, auf der man aufbauen kann, aber die Ansprüche müssen wachsen", sagte er. "Wir müssen im Sommer mit diesem Kader arbeiten, aber wir müssen ihn im Transferfenster auch verstärken. Wir wollen um den Meistertitel mitspielen, doch wir müssen realistisch sein. Es ist da, was da ist. Wir sind noch weit davon entfernt, es ist noch viel zu tun. Wir brauchen bessere Spieler, wenn wir um die Spitze mitspielen wollen."
Gegen Chelsea hatte ten Hag die jüngste ManUnited-Startelf der Premier-League-Geschichte ins Rennen geschickt - mit durchschnittlich 23 Jahren und 238 Tagen. Im Sommer soll dieses Fundament auf dem Transfermarkt weiter ausgebaut werden, allen voran mit einem zentralen Mittelfeldspieler und einem Stürmer.
Neymar? Kane? Rice? Mount?
Spekulationen gibt es unter anderem um Neymar, über dessen mögliche Verpflichtung Vertreter von ManUnited bereits mit Paris St. Germain gesprochen haben sollen. Ten Hag wollte die Gerüchte um den 31-jährigen Brasilianer, den PSG wohl zu verabschieden bereit wäre, am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren. Auch Tottenham-Torjäger Harry Kane wird seit Monaten mit einem Wechsel ans Old Trafford in Verbindung gebracht. Im Mittelfeld gelten Kanes englische Nationalmannschaftskollegen Declan Rice (West Ham) und Mason Mount (Chelsea) als Kandidaten.
Vieles könnte auch davon abhängen, wie sich der Poker um einen möglichen Eigentümerwechsel beim englischen Rekordmeister entwickelt. Der katarische Scheich Jassim Bin Hamad Al Thani und "Ineos"-Boss Sir Jim Ratcliffe hatten Angebote abgegeben. Weiterhin ist jedoch unklar, ob die bei den Fans unbeliebte Glazer-Familie am Ende tatsächlich Anteile verkauft und, falls ja, wie viele.