Dallas Cowboys
Der große NFL-Name dieser Zeit lautet Dak Prescott. Der Quarterback der Dallas Cowboys hat trotz seiner erlittenen Horror-Verletzung vor einigen Wochen einen frischen Top-Vertrag mit gewaltigen Bezügen erhalten. Für vier weitere Jahre und für bis zu 160 Millionen US-Dollar an Gehalt soll der Spielmacher die seit 1995/96 nicht mehr auf dem Football-Thron stehenden Texaner endlich wieder in den Super Bowl führen - eine große Bürde.
Denn der Druck wird gewaltig sein auf den Wurfmeister der Cowboys, zumal der Vertrag in den nächsten vier Jahren sogar besser dotiert ist als der von Patrick Mahomes bei den Kansas City Chiefs (503 Millionen US-Dollar über zehn Jahre). Sollte aber alles nach Plan laufen, Prescott gesund bleiben und überzeugen, dann darf er sich sogar mit 31 Jahren nochmals neu mit einem weiteren Vertrag ausstatten lassen.
Detroit Lions
Überrascht haben die Lions aus der NFC North mit der Entscheidung, ihren Top-Receiver Kenny Golladay nicht via "Franchise Tag" zu sichern. Der 27-Jährige hat vergangene Spielzeit verletzungsbedingt zwar nur 20 Catches erreicht, doch unter anderem seine elf Touchdowns 2019 sowie insgesamt starke Zahlen machen ihn nun während der Free Agency zum Top-Zielspieler auf der Wide-Receiver-Position für viele Teams.
Spannend wird derweil sein, wie Detroits Offensive 2020/21 aussehen wird. Schließlich hat sich der jahrelange Quarterback Matthew Stafford längst zu den Los Angeles Rams verabschiedet, im Gegensatz dazu ist von dort Jared Goff gekommen.
Chicago Bears
Wir bleiben in der NFC North - und gehen zu einem Verlierer dieser Tage. Allen Robinson ist ein großartiger Receiver bei den Chicago Bears (früher Jacksonville Jaguars), der seine wahren Fähigkeiten allerdings noch nie so recht zur Entfaltung gebracht hat. Ist er bei den Jags oft von Spielmacher Blake Bortles oft mit ungenauen Pässen bedacht worden, haben in der "Windy City" zuletzt auch die beiden QBs Mitchell Trubisky und Nick Foles nicht das große Potenzial aus ihm herausholen können. Weil die Bears Robinson nun auch noch mit dem "Franchise Tag" versehen haben, muss der Passempfänger im Team verweilen - und hoffen, dass der noch nicht feststehende Quarterback der neuen Saison ihn endlich ordentlich füttert.
Green Bay und Pittsburgh
Die Packers haben derweil verständlicherweise Running Back Aaron Jones in die Free Agency ziehen lassen. Der Läufer hat zwar in den letzten Jahren überragt, wäre aber ziemlich teuer geworden. Zwar wird insgeheim auf eine Rückkehr gehofft, doch wahrscheinlicher wird sein, dass Jones einen Top-Vertrag woanders unterzeichnen wird - und Green Bay selbst auf dieser Position mit günstigeren Alternativen handeln wird.
Auch die Steelers, bei denen "Big Ben" Roethlisberger als Chef im Ring bleiben wird, ist das Geld etwas knapp. Und so hat das Franchise weder Pass Rusher Bud Dupree noch Wide Receiver JuJu Smith-Schuster sichern können. Den beiden winken woanders womöglich lukrative Arbeitspapiere, wenngleich man in "Steel City" auf einen Verbleib der beiden Akteure hofft.
Was ist sonst noch los?
Neben Robinson (Chicago) haben auch noch Wide Receiver Chris Godwin bei den Tampa Bay Buccaneers (amtierender Super-Bowl-Sieger), Safety Justin Simmons bei den Denver Broncos, Offensive Lineman Cam Robinson bei den Jacksonville Jaguars oder Safety Marcus Williams bei den New Orleans Saints den "Franchise Tag" erhalten. Abgegeben hat derweil noch zuletzt das Washington Football Team den nach schlimmer Verletzung aufs Feld zurückgekehrten Spielmacher Alex Smith.
Was ist der Franchise Tag?
Der "Franchise Tag" ist eine Möglichkeit für NFL-Teams, einen Spieler aus dem aktuellen Roster mit auslaufendem Vertrag zumindest kurzfristig an sich zu binden. Seit 1993 ist der "Tag" zusammen mit dem "Salary Cap" (Gehaltsobergrenze der NFL-Teams) eine der Maßnahmen, um kleineren Teams zu ermöglichen, ihre Stars zu halten und damit für mehr Ausgeglichenheit zu sorgen. Der ausgewählte Spieler erhält dabei ein garantiertes Gehalt entsprechend dem Durchschnittseinkommen der fünf höchstbezahlten Spieler der Vorsaison auf der betreffenden Position - oder 120 Prozent seines vorherigen Jahresgehalts; je nachdem, welches Gehalt höher ausfällt. Jedes Team kann nur einen "Tag" pro Jahr verwenden.
"Exclusive" oder "Non-exclusive"?
Gebräuchlicher ist für viele NFL-Teams eher der "Non-exclusive Tag", bei dem der jeweilige Spieler während der "Free Agency" mit anderen Klubs verhandeln und sogar eine Einigung erzielen darf. Der theoretisch abgebende Verein besitzt dann jedoch die Möglichkeit, ein identisches Angebot zu unterbreiten, um den NFL-Profi an sich zu binden. Sollte der Spieler den Klub verlassen, erhält der abgebende Verein zwei Erstrunden-Draft-Picks als Gegenleistung.