Bundesliga

Niklas Süle vom FC Bayern: "Ich muss mir nicht alles ankreiden lassen"

Deutscher Nationalspieler des FC Bayern meldet sich zu Wort

Süle stellt klar: "Ich muss mir nicht alles ankreiden lassen"

Meldet sich zu Wort - und äußerst sich diesbezüglich auch zur jüngsten Kritik an seiner Person: Niklas Süle.

Meldet sich zu Wort - und äußerst sich diesbezüglich auch zur jüngsten Kritik an seiner Person: Niklas Süle. imago images

Verlängert Niklas Süle über den 30. Juni 2022 hinaus beim FC Bayern - oder ist der Rekordmeister daran interessiert, den Innenverteidiger abzugeben? Diese Frage schwebt seit einiger Zeit über die Säbener Straße in München, auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat sich dazu bis dato nur vage geäußert. "Wenn wir eine Lösung finden, sind wir grundsätzlich gerne bereit, den Vertrag zu verlängern. Aber das wird nur zu gewissen Konditionen möglich sein", so der Vorstandschef jüngst Ende Februar im "Aktuellen Sportstudio".

Rummenigge war es übrigens auch, der Süle nach dem 1:2 bei der Frankfurter Eintracht und speziell wegen des zwischenzeitlichen 0:2 von Amin Younes am 20. Februar kritisiert hatte ("Das sind Fehler, die nicht passieren dürfen"). In einem am frühen Dienstagabend veröffentlichten großen Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" kommt Süle, der zuletzt öfter auf der rechten Seite eingesetzt worden ist und von Trainer Hansi Flick in dieser Bundesliga-Saison an 25 Spieltagen lediglich siebenmal für die Innenverteidiger-Startelf nominiert wurde, selbst nochmals darauf zurück.

Spielersteckbrief Süle
Süle

Süle Niklas

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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"Das stört mich"

"Im Großen und Ganzen bin ich nicht unzufrieden", blickt Süle hierbei auf seine bisherige Saison zurück - und hängt an: "Ich sehe die Saison aber nicht so schlecht, wie sie in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Nach meinem Kreuzbandriss 2019 habe ich neuneinhalb Monate kein Pflichtspiel gemacht. Dann kam ich in jedem Spiel in der Champions-League-Endrunde als Einwechselspieler rein. Seitdem spiele ich fast alle drei Tage. Dabei habe ich gute Spiele gemacht, aber es waren auch Spiele dabei, die nicht mein Anspruch sind. Ich war zum Beispiel beim 2:3 in Gladbach an jedem Gegentor beteiligt, das war ein schlechtes Spiel von mir. Es soll keine Ausrede sein, dass ich so lange verletzt war. Aber es klappt halt mal besser und mal schlechter. Und manche Tore wie in Frankfurt muss ich mir auch nicht ankreiden lassen - als Sündenbock dafür, dass wir da verlieren."

Eine indirekte Kritik an Rummenigge? "Das ist jetzt kein Angriff von mir gegen ihn, um das deutlich zu sagen. Ich sehe es in diesem speziellen Fall einfach anders. Für so ein Tor angemahnt zu werden, egal von wem, das stört mich. Wenn ich gegen Gladbach ein Drecksspiel mache, und das wird geschrieben, dann bin ich der Erste, der sagt: zu Recht. Aber ich muss mir nicht alles ankreiden lassen - und unkommentiert lassen."

"Wenn der Zeitpunkt gekommen ist ..."

Mit seinem Werdegang vor allem auch nach seiner harten individuellen Rekonvaleszenz im Anschluss des erlittenen Kreuzbandrisses ("Das war kein Zuckerschlecken für den Operateur; Ich habe in der Reha wie ein Bekloppter gearbeitet") stimmen den zweikampfstarken Profi vollends zufrieden bis dato: "Ich muss mich nicht kleinmachen. Ich bin 2017 für 20 Millionen zu Bayern gewechselt. Die Leute haben gesagt: Was will der da? Der spielt kein Spiel! Und ich habe mich reingearbeitet und sehr, sehr viele Spiele gemacht."

Die Frage nun: Kommen noch sehr, sehr viele Spiele beim FC Bayern dazu? Oder steht ein Abschied nach dem Vertragsende im Juni 2022 bevor? Süles klare Antwort: "Bevor ich nicht intern mit meinem Arbeitgeber gesprochen habe, ist es nicht mein Stil, öffentlich etwas darüber zu sagen. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, setze ich mich mit meinem Berater und meiner Familie zusammen - und dann entscheide ich, was sportlich, finanziell und für mich und meine Familie am besten ist."

mag

Die Vertragslaufzeiten der Bayern-Profis