Stuttgarts Trainer Christian Gross tauschte nach dem 2:1-Erfolg in der Europa League bei Odense zweimal Personal. Für Camoranesi und Marica spielten Träsch und Pogrebnyak. Bah kam zu seinem Ligadebüt.
Frankfurts Trainer Michael Skibbe setzte nach dem 2:0-Heimsieg gegen Nürnberg auf Kontinuität. Lediglich Stammkraft Ochs stand nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre für Caio neu in der Startelf.
Der VfB legte in der Baustelle Mercedes-Benz-Arena sofort stürmisch los. Träsch hämmerte das Spielgerät aus der Distanz an die Latte, von dort sprang das Rund erst auf die Torlinie, dann ins Feld zurück (3.). Kurz darauf bediente er seinen russischen Mitspieler Pogrebnyak mustergültig – Stuttgarts Stürmer traf aus der Drehung das Außennetz (8.). Weiter ging es bei strahlendem Sonnenschein nur in eine Richtung, auf Eintracht Keeper Nikolov zu. Cacau scheiterte am Eintracht-Urgestein aus kurzer Distanz (14.), Delpierre köpfte einen Kuzmanovic-Freistoß nur knapp drüber (17.).
Die Schwaben dominierten, offenbarten dann aber eine unerklärliche Abwehrschwäche. Frankfurts Spielführer Chris warf vom rechten Flügel aus ein, düpierte so gleich zwei Gegenspieler und Gekas bedankte sich, staubte per Kopf aus wenigen Metern gegen einen machtlosen Ulreich ein (18.).
Der 7. Spieltag
Die Gross-Elf zeigte sich im Anschluss keinesfalls entmutigt, probierte es unentwegt, vor allem auch über die Flügel, wo Molinaro und Celozzi ihre Positionen recht offensiv interpretierten. Doch das Tor der Hessen blieb im ersten Durchgang wie vernagelt. Kuzmanovic per Freistoß (24.) und Bah mit dem Kopf (38.) kamen dem Ausgleich dabei noch am Nächsten. Die Eintracht zeigte sich derweil sicher am Ball und defensiv sehr ordentlich aufgestellt. Das genügte gegen zu wenig zielstrebige Gastgeber, um die Führung, die Gekas per Kopf noch hätte höher ausfallen lassen können (34.), in die Halbzeit mitzunehmen.
Die Skibbe-Elf kam in Durchgang zwei besser aus der Kabine als die Gastgeber, bestimmte das Geschehen auf dem Feld. Gekas schoss aus 16 Metern scharf (48.), Köhler setzte einen Freistoß haarscharf vorbei (53.), auch bei Chris' Distanzschuss fehlte nicht viel (56.). Stuttgart hatte dem nur einen Schuss von Träsch entgegenzusetzen (58.), ansonsten blieben die Schwaben blass und Frankfurt scheiterte in Person von Ochs wiederum nur denkbar knapp.
Die logische Folge aus Frankfurts Überlegenheit war dann das zweite Tor durch Chris. Vorhergegangen war eine Tzavellas-Ecke, die zuerst Gekas, dann Altintop per Kopf ungestört verlängern durften (68.). Christian Gross reagierte, brachte mit Harnik und Marica zwei weitere Stürmer (70.) und der VfB ging jetzt volles Risiko.
Und die Ereignisse überschlugen sich in der Schlussphase. Harnik (77.) und Boka (81.) trafen nur Latte und Pfosten, dann sah Kapitän Delpierre im Wortsinne Rot – senste Ochs übel um und musste den Platz verlassen (84.). In Unterzahl drehte Stuttgart auf – Pogrebnyak erzielte schnell per Abstauber den Ausgleich (85.). Cacau setzte schon zum Jubel an, seinem regulären Treffer in Minute 88 blieb die Anerkennung durch den Schiedsricher Dr. Felx Brych aber trotz aller Proteste versagt. Am Ende nutzte alles dramatische Aufbäumen nichts mehr, der VfB wachte zu spät auf und Frankfurt nahm die drei Punkte mit nach Hessen.
Nach der Länderspielpause geht es für Eintracht Frankfurt am 17. Oktober in der Meisterschaft weiter, die Elf von Trainer Skibbe trifft am Sonntag um 15.30 Uhr auswärts auf den 1. FC Kaiserslautern. Einen Tag früher muss der VfB Stuttgart beim Kellerduell gegen den FC Schalke 04 um 15.30 Uhr antreten.