"Ich will nicht an Sonntag denken, sonst geht mir der Puls hoch, weil ich genau weiß, was am Sonntag passiert", sagte Streich nach dem Aus in der Europa League gegen Juve. "Mainz wird auf uns los gehen, als gäb's kein Morgen, Mainz wird mit einer brutalen Wucht kommen, die werden versuchen uns aufzufressen, weil sie wissen, dass wir viel geleistet haben heute." Genau das wolle er seinen Spielern vor der Auswärtspartie mit auf den Weg geben. "Es heißt: Alle Kräfte bündeln und voll dagegen halten. Und wenn sie uns dann auffressen, und wir haben uns gewehrt, dann soll es so sein."
Wenn wir in Mainz bestehen, dann sind wir eine Mannschaft, über die du sagen musst: Lecko mio!
Christian Streich
Während sich die Mainzer die ganze Woche auf das Spiel vorbereiten konnten, versuchten die Freiburger am Donnerstagabend in Unterzahl bis zum Schluss, den Rückstand auf die Turiner noch auszugleichen. Beim FSV gelte es nun, "den Kampf anzunehmen", sagte der SC-Coach, danach warte schließlich eine Länderspielpause. "Wenn wir in Mainz bestehen, einen Punkt holen oder gewinnen und ein gutes Spiel machen, dann sind wir eine Mannschaft, über die du sagen musst: Lecko mio! Und das ist unser absolutes Ziel", erklärte Streich, der noch etwas unter italienischem Einfluss stand.
Mannschaft will wieder nach Europa
Es könne sein, dass es in der Startelf mehrere Wechsel gibt. Da wollte der SC-Trainer erst mal abwarten, bis das "Adrenalin aus dem Körper" ist, das manche Verletzung überdecke. Der Druck in einem Bundesligaspiel sei wieder ein anderer als im Europapokal als Underdog, auch wenn es für den Sport-Club wie in der Vorsaison ein positiver Druck ist.
Die Freiburger haben etwas zu verlieren, denn sie haben "Blut geleckt", wie Nicolas Höfler nach der Niederlage gegen Juve sagte. "Es ist unser Ziel, nächstes Jahr wieder international spielen zu können. Dafür müssen wir am Sonntag wieder alles geben", bestätigte Torwart Mark Flekken, "wir müssen hart dafür arbeiten, dass wir wieder so eine Reise starten dürfen." Dazu müsse das Team die Einstellung aus den Europa-League-Spielen "auf die Bundesliga übertragen".
Stürmer Michael Gregoritsch, der beim 2:1-Sieg im Hinspiel gegen Mainz den frühen ersten Treffer erzielte, verwies am Donnerstag ebenfalls auf die Tabellensituation: "Wenn wir da punkten, ist es ein großer Schritt in die richtige Richtung, dass wir im kommenden September wieder solche Abende haben." Für den Österreicher, der zuletzt Mitte Februar beim 2:0-Auswärtssieg in Bochum ein Tor erzielt hat, ist der FSV allerdings eine "super Mannschaft, die es vor allem seit Jahresbeginn sehr gut macht".