"Wir hatten jetzt zwei großartige Jahre - auch wenn sie noch nicht vorbei sind -, aber ich weiß, wie die Zyklen sind, ich bin lange genug dabei, um eine Signifikanz zu erkennen und die müssen wir durchbrechen", erklärt Streich. Das dritte Jahr "mit so einer erfolgreichen Mannschaft" sei besonders schwierig.
"Wir stoßen ja jetzt an Grenzen", so der SC-Coach, "ich weiß schon, was auf uns zukommt." Er geht davon aus, dass in der kommenden Saison Mannschaften wie Wolfsburg und Leverkusen nicht am 32. Spieltag mit dem Sportclub gegen den Abstieg kämpfen werden. Und er überlegt bereits, wie die Freiburger wieder konkurrenzfähig bleiben können. Als Inspiration dienen ihm da auch Champions-League-Spiele: "Du schaust, wie die das machen."
Streich sinniert bereits darüber, welche Systeme er mit der Mannschaft im Sommer intensiv trainieren wird, um ihr "Vertrauen und Stabilität zu geben". Bei diesen Überlegungen fließe mit ein, was die Mannschaft in dieser Saison gut gemacht habe und was nicht. Vor allem habe sie zu viele Tore kassiert (55). "Und wir wissen, wen wir unter Umständen verlieren", so Streich. Mit den drohenden Abgängen von Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp würde der SC viel offensive Qualität verlieren.
Streich hat ein paar Ideen mit Stenzel
Der SC-Trainer weiß aber auch, dass er mit vielen seiner Stammspieler weiter planen kann. Dazu gehören auch Pascal Stenzel und Florian Niederlechner, deren Leihverträge kürzlich in feste Verpflichtungen verwandelt wurden. Vor allem in den 21-jährigen Stenzel setzt Streich große Hoffnungen, weil er "sehr ehrgeizig und sehr hungrig ist, jung, entwicklungsfähig und technisch sehr gut", und er könne auf mehreren Positionen spielen: "Ich habe da die eine oder andere kleine Idee und muss mal schauen, ob sie realisierbar ist."
Auch Stürmer Niederlechner bescheinigt der SC-Coach, nicht nur ein "lebensfroher Mensch" zu sein, sondern auch fußballerisch eine gute Entwicklung genommen zu haben. "Er hat viele Dinge angenommen, aber er muss sich unbedingt weiter stabilisieren und sehr hart an sich arbeiten." Das erwartet Streich allerdings mit dem Start der Vorbereitung von der ganzen Mannschaft: "Ab dem ersten Tag muss alles in eine Richtung laufen, wir müssen so vorbereitet sein, dass es vielleicht nochmal ein tolles Jahr wird."
Die Herausforderung wäre dabei für den Sportclub umso größer, wenn er zusätzlich international im Einsatz wäre. Einen großen Schritt in Richtung Europa League könnten die Freiburger am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Schalke machen.