Bundesliga

Streich: "Es ist in Dortmund gefühlt nicht lauter als bei uns"

Wie Freiburgs Trainer seine miese Bilanz beim BVB aufhübschen will

Streich: "Es ist in Dortmund gefühlt nicht lauter als bei uns"

Freiburgs Trainer Christian Streich hat eine miserable Bilanz in Dortmund.

Freiburgs Trainer Christian Streich hat eine miserable Bilanz in Dortmund. IMAGO/Sportfoto Rudel

"Es nervt mich sehr, wenn ich so eine Bilanz höre", sagte Streich am Donnerstag: "Du hast die Möglichkeit, die Statistik zu verbessern, es wäre Zeit. Aber es ist nicht so, dass ich vollständig verzweifelt bin, weil andere Mannschaften haben mit uns auch nicht so schöne Bilanzen."

Was auffällt: Die Diskrepanz zwischen Auswärts- und Heimduellen mit dem BVB unter Streichs Regie. In den zehn Partien in Freiburg liest sich zwar das Torverhältnis von 7:20 auch nicht gerade berauschend, aber der SC errang bereits zwei Siege und zwei Unentschieden, bot den Dortmundern vor allem in den jüngsten Partien oft Paroli.

Spielt die Kulisse in Deutschlands größtem Stadion eine größere Rolle? Eher nein, meint Streich. Manche Dinge seien nicht so richtig erklärbar: "Es ist nicht so, dass es in Dortmund immer besonders laut ist, obwohl dort so viele Leute sind. Es ist in Dortmund gefühlt nicht lauter als bei uns und dort für eine Auswärtsmannschaft nicht unangenehmer als bei uns. All diese Sachen sind überhaupt nicht so. Aber wir alle waren in den elf Jahren nicht gut genug, um mal in Dortmund zu gewinnen oder drei, vier Unentschieden zu holen."

"Wir fahren frohen Mutes nach Dortmund"

Die Bilanz will Streich verbessern: "Jetzt fahren wir frohen Mutes nach Dortmund, weil wir so gut dastehen und den Druck nicht haben, die ganze Zeit nach hinten schauen zu müssen. Ich freue mich jetzt, in Dortmund zu spielen und bin sehr gespannt, ob wir das, was wir uns vornehmen, auf den Platz kriegen."

Trotz der zwei guten Auftritte gegen Frankfurt (1:1) und Augsburg (3:1) mit fast identischer Startelf sei taktisch und personell noch einiges offen. "Es kann sein, dass es drei, vier Veränderungen gibt", sagte Streich, der auf seinen gesamten 26er Kader zurückgreifen kann. In erster Linie wird es allerdings wieder darauf ankommen, ob seine Profis so aggressiv und zupackend wie zuletzt auftreten

"Wir müssen mutig sein"

"Wenn wir denken, es läuft, kriegen wir voll die nächste verbrezelt", warnt Streich mit Blick auf die 0:6-Abreibung zum Re-Start in Wolfsburg, als seine Spieler nicht auf der Höhe waren und immer einen Schritt zu spät kamen. Streichs Auftrag: "Wir müssen mutig sein und uns an die Abläufe halten, die Dinge so machen wie in einem Heimspiel gegen eine andere Mannschaft, die nicht so berühmt ist wie Dortmund."

"Die Statistik geht ja kaum schlechter"

Der FC Augsburg habe zuletzt bei seiner 3:4-Niederlage gezeigt, wie man dem BVB in seinem Stadion Probleme bereiten könne. Streich möchte in Dortmund mindestens punkten. Und wenn das wieder nicht gelingt? "Wenn dann elf- statt zehnmal steht und nur ein Unentschieden, macht es den Bock auch nicht mehr fett. Die Statistik geht ja kaum schlechter."

Carsten Schröter-Lorenz