Bundesliga

Streich: "Ein absolutes Unding, so an den Pranger gestellt zu werden"

Freiburgs Trainer übt nach dem Wechselfehler Kritik

Streich: "Ein absolutes Unding, so an den Pranger gestellt zu werden"

"Ich habe genau verfolgt, wie versucht wurde, uns den schwarzen Peter zuzuschieben": Christian Streich.

"Ich habe genau verfolgt, wie versucht wurde, uns den schwarzen Peter zuzuschieben": Christian Streich. IMAGO/Sportfoto Rudel

Wen genau er meinte, wollte Christian Streich lieber nicht verraten. Doch wohin seine Worte zielten, dürfte klar sein. "Es lag bei mehreren Herren offensichtlich Unkenntnis vor", sagte der Trainer des SC Freiburg über öffentliche Kritik am Einspruch der Breisgauer gegen die 1:4-Wertung der Partie gegen den FC Bayern München. Der Rekordmeister hatte knapp 20 Sekunden lang mit zwölf Spielern auf dem Rasen gestanden - und beispielsweise Bayern-Coach Julian Nagelsmann deutliche Kritik am anschließenden Verhalten des Sport-Clubs geübt.

Am Freitag nun entschied der DFB: Es gibt keine Konsequenzen aus der Posse. "Wir hoffen nach dem Urteil, dass es in Zukunft zu einer Rechtssicherheit kommt, damit andere Vereine nicht mehr in dieses Dilemma kommen", betonte Streich. Die Rechtsordnung des DFB habe den SC quasi zum Einspruch gezwungen, weil die Vorstände im eingetragenen Verein (e. V.) einer Sorgfalts- und Treuepflicht unterliegen.

Oliver Leki und Jochen Saier könnten im Zweifel sogar persönlich haften. "Offenbar wussten einige Leute nicht, wie allumfassend so ein Vorfall ist", kritisierte Streich und betonte: "Es ist ein absolutes Unding, dass man von denen, die den Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird."

Streich: "Es ging nicht darum, dass wir die Punkte kriegen"

Die Wechselpanne war vom Schiedsrichter-Gespann um Christian Dingert kurzzeitig unbemerkt geblieben, Bayern-Teammanagerin Kathleen Krüger hatte eine falsche Rückennummer angezeigt.

Weil der DFB und sein Sportgericht nicht selbst aktiv werden konnten, war der Freiburger Einspruch die einzige Möglichkeit zur Überprüfung der Vorfälle. Streich bekräftigte, es sei bei dem Einspruch nie Inhalt der Überlegungen gewesen, das 1:4-Endergebnis möglicherweise in einen Sieg am grünen Tisch umzuwandeln. "Es ging nicht darum, dass wir die Punkte kriegen", sagte er und stellte klar: "Der Fehler ist grundsätzlich nicht schlimm. Ich habe aber genau verfolgt, wie versucht wurde, uns den schwarzen Peter zuzuschieben." Worte, die sich in erste Linie an die "Herren" in München richten dürften.

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Jim Decker