Bundesliga

Freiburgs Trainer Christian Streich: "Da nicht Foul zu pfeifen"

"Es liegt an uns": Saier sucht keine Ausreden

Streich: "Da nicht Foul zu pfeifen - unfassbar"

Ihm gefiel nicht, was er sah: Christian Streich.

Ihm gefiel nicht, was er sah: Christian Streich. imago images

Sechs Punkte aus acht Spielen. Der SC Freiburg hat einen schlechten Saisonstart hingelegt - und muss sich wohl oder übel mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen, immerhin beträgt der Vorsprung auf Platz 16 gerade mal mickrige zwei Punkte. Sportvorstand Saier ist sich der Lage durchaus bewusst.

Mit Blick auf das 1:3 gegen Mainz sagte der 42-Jährige bei "Sky", dass es "extrem frustrierend" sei, "wenn man in so einem Spiel, das richtungweisend sein kann, nach zwei Minuten hinten liegt." Gegen die Rheinhessen seien viele Dinge zusammengekommen, die letztlich zur Niederlage geführt haben.

Da wäre einerseits das Pech. Beispielhaft dafür das 0:1 durch Jean-Phillippe Mateta. In der Entstehung des Treffers hatte der Franzose Gegenspieler Baptiste Santamaria robust aus dem Weg geräumt und den Ball noch an den Arm bekommen. Das Unparteiischen-Gespann um Martin Petersen ließ laufen - zum Verdruss von Saier. "Aus meiner Perspektive hätte ich gesagt, dass es ein Foul und Handspiel ist", monierte der Sportvorstand.

Streich beklagt sich bitter

Trainer Christian Streich war ebenfalls sichtlich unzufrieden. "Santamaria kann ohne Probleme köpfen und kriegt voll den Stoß. Das wird immer gepfiffen", sagte der 55-Jährige und beklagte sich bitterlich: "Da nicht Foul zu pfeifen - und dann meldet sich der Videoschiedsrichter nicht, obwohl vier Sekunden später das Tor fällt." Das sei "unfassbar".

Ganz unbegründet war die Freiburger Kritik nicht. In der Tat hatten die Mainzer in dieser Szene Glück, nicht wegen des vermeintlichen Handspiels, das war nicht unmittelbar vor dem Tor und folglich auch irrelevant, dafür aber wegen des Stoßens von Mateta. Das hätte man durchaus ahnden können, allerdings entspricht es auch der Wahrheit, dass es sich dabei nicht um eine eindeutige Fehlentscheidung handelte.

"Im Moment haben wir dieses Pech"

Jochen Saier

"Im Moment haben wir dieses Pech", stellte Saier fest und blickte auch auf das jüngste Spiel in Leipzig (0:3), als ein überzogener Elfmeter letztlich für die frühe Vorentscheidung sorgte. "In Summe ist es zu viel, weil wir im Moment auch nicht gut genug sind, um das zu kompensieren. Das muss man sagen", erläuterte Saier und betonte, dass es ihm nicht darum gehe, Verantwortung oder gar Schuld abzuschieben.

"Vorne wenig Tore, hinten schlecht verteidigt"

So fiel seine Analyse vom 1:3 gegen Mainz klipp und klar aus. "Man muss auch ehrlich sagen, dass wir es in der Kontersicherung nicht gut gemacht haben - und wenn du in der ersten Halbzeit keine Torgefahr ausstrahlst, dann ist das eine tödliche Kombination." Als Knackpunkt machte er die "Entscheidungen im letzten Drittel" aus, so hab die Flanken-Qualität nicht gepasst. "Das hätten wir deutlich besser ausspielen können." Letztlich bleibt die Erkenntnis: "Vorne wenig Tore, hinten schlecht verteidigt, dann wird es schwer."

Saier suchte "nullkommanull Ausflüchte" oder "Entschuldigungen. Es liegt an uns. Wir müssen da jetzt durch. Geschenkt bekommt man nichts." Im Gegensatz zu 2019/20 könne man sich nun aber nicht aufs eigene Glück verlassen. "Das hatten wir letzte Saison - das muss man ehrlich sagen", stellte Saier fest und sagte mit Blick auf die aktuelle Lage: "Dieses Jahr müssen wir uns alles hart erarbeiten."

drm

Bilder zur Partie SC Freiburg - 1. FSV Mainz 05