Denn in dieser Kategorie bleibt Moritz Stoppelkamp einsame Spitze: Aus 82,3 Metern traf er beim 2:0 des SC Paderborn gegen seinen Ex-Klub Hannover 96 anno 2014 ins Schwarze. Die entsprechende Würdigung ließ nicht lange auf sich warten: Die SCP-Bosse weihten wenige Monate später auf dem Stadion-Vorplatz die "Stoppelkamp-Allee" ein. Länge: exakt 82,3 Meter.
Drei Jahre zuvor hatte der damalige Frankfurter Georgios Tzavellas mit einem Treffer aus 73 Metern gegen den FC Schalke den zuvor mehr als 30 Jahre von Klaus Allofs gehaltenen Rekord übertrumpft. Dem heutigen Düsseldorfer Vorstandsmitglied war 1986 im Dress des 1. FC Köln ein Tor aus 70 Metern beim 2:3 gegen Bayer Leverkusen gelungen. Auch Ex-Werderaner Diego (63 Meter, anno 2007 beim 3:1 gegen Aachen) liegt in dem Ranking noch vor Grillitsch, der ob seines Kunstschusses nicht minder stolz sein darf.
Grillitsch: Der Sieg "ist noch viel wichtiger"
"Ich habe intuitiv entschieden zu schießen und befürchtet, dass der Verteidiger noch hinkommt. Aber der Ball hatte eine gute Flugkurve und war zum Glück drin", beschreibt der Mittelfeldstratege sein Tor. "Das ist eine Premiere und etwas Außergewöhnliches. Das bleibt in Erinnerung, besonders, weil wir den Sieg geholt haben, das ist noch viel wichtiger."
Zum Spiel
Als Grund für den dritten Dreier im vierten Saisonspiel sieht Grillitsch vor allem eine neue Effizienz: "Wir waren vor dem Tor eiskalt." Gleichwohl weiß der 28-Jährige, dass die Kraichgauer am Samstag einiges an Luft nach oben offengelassen haben: "Fußballerisch war es nicht unsere beste Partie." Insofern tritt er wie die meisten in und um Sinsheim erst einmal auf die Euphoriebremse, schließlich folgte auch im Vorjahr nach starkem Start ein allzu krasser Absturz: "Wir stehen gut da, aber es sind erst vier Spiele gespielt. Die Saison ist noch lang, aber wir sind auf einem guten Weg."
Es müssen wieder mehr "Lösungen im Spielaufbau" her
Konkret moniert der 1,87-Meter-Schlaks "zu wenige Lösungen im Spielaufbau, auch Umschaltmomente müssen wir besser ausspielen". Schließlich steht das gegnerische Tor nicht immer so offen wie am Samstag, als FC-Schlussmann Marvin Schwäbe zuvor seinen Kasten verlassen musste, um vor Maxi Beier zu klären …