Bundesliga

Stindl: "Könnten unsere Ziele anders formulieren"

Gladbachs Kapitän sieht sich "als Teil dieser Schwankungen"

Stindl: "Könnten unsere Ziele anders formulieren"

Traf gegen Bayern zum 1:0: Lars Stindl.

Traf gegen Bayern zum 1:0: Lars Stindl. Borussia Moenchengladbach via Getty Images

Sie haben Dortmund mit 4:2 weggefiedelt und auch die Leipziger mit 3:0 in ihre Schranken gewiesen, mit einer beherzten Leistung schlugen die Gladbacher nun auch die Münchener. Mal wieder: Für die Borussia war das 3:2 der sechste Bundesligasieg gegen den Rekordmeister seit der Saison 2017/18, gegen keine andere Mannschaft hat die Elf vom Niederrhein in diesem Zeitraum häufiger gewonnen.

Gegen Bayern und Co. beweisen die Gladbacher Haltung, gegen vermeintlich schwächere Teams haben sie jedoch häufig genug ein Rückgrat wie ein Gummibärchen, zuletzt in der Woche vor dem Bayern-Coup beim 1:4 gegen Hertha BSC oder in den Wochen davor gegen Augsburg (0:1) oder Schalke (0:0).

Diese Diskrepanz ist auffällig, für Lars Stindl ist sie "nicht wegzudiskutieren". Man sei "intern sehr kritisch". Der Kapitän meint: "Wir haben ein sehr hohes Leistungsvermögen, aber unsere Leistung entspricht nicht immer diesem Vermögen. Das ist ein Problem, das uns bewusst ist."

Wenn die Borussia mal Konstanz in ihre Darbietungen bekommen würde, "könnten wir unsere Ziele auch anders formulieren", sagt Stindl. "Wir haben eine Truppe, die zu mehr fähig ist. Borussia ist ein großer Verein mit ambitionierten Zielen." Stindl nannte den Sieg gegen die Bayern "etwas ganz Besonderes". Der Kapitän wünscht sich, dass die Mannschaft nun auch in Mainz Rückgrat zeigt. "Wir müssen die Spannung hochhalten. Wenn wir das nicht hinkriegen, haben wir am Freitag keine Chance."

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Der torgefährliche Mittelfeldspieler nimmt sich selbst nicht aus: "Ich bin Teil dieser Schwankungen." Und vielleicht auch noch über den Sommer hinaus Teil des Klubs? Der Vertrag des langjährigen Gladbacher Schlüsselspielers läuft aus, er sei mit dem Verein "im guten Austausch. Wir haben unsere Gedanken gegenseitig formuliert". Der Klub "verhält sich vorbildlich" und habe "seine Vorstellungen mitgeteilt, ich habe meine offen und ehrlich mitgeteilt".

Stindl ist mittlerweile 34 Jahre alt. Nach dem 3:2-Sieg gegen die Bayern, zu dem er das 1:0 beisteuerte, skizzierte er, worauf es bei seiner Entscheidungsfindung ankommt: "Es geht um Gefühl, Familie, ums Leben, ums große Ganze. Da braucht man vielleicht auch mal einen Tag länger. Wenn ich für mich eine Entscheidung getroffen habe, setzen wir uns zusammen und schauen."

Toni Lieto

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Bayern München