2. Bundesliga

St. Pauli spaziert zum Hürzeler-Rekord - Nikolaou ist Derbyheld

2. Liga, 25. Spieltag: F95 entscheidet es vor der Pause

St. Pauli spaziert zum Hürzeler-Rekord - Nikolaou ist Derbyheld

Sieger am Sonntag: St. Pauli und Braunschweig fuhren wichtige Siege ein.

Sieger am Sonntag: St. Pauli und Braunschweig fuhren wichtige Siege ein. imago images (2)

Irvine trifft doppelt für St. Pauli

Zu einem echten Spaziergang verkam St. Paulis souveräner 5:0-Auswärtssieg beim SV Sandhausen am Sonntagnachmittag. Die Kiezkicker führten bereits zur Pause mit 4:0 - Saliakas, Daschner, Afolayan und Irvine bekamen bei ihren Toren von den Hausherren nur bedingt Gegenwehr (19., 24., 26., 45.+3). Noch vor dem Seitenwechsel erwies zudem SVS-Offensivspieler Esswein seinem Team einen Bärendienst, weil er für ein hartes Einsteigen mit glatt Rot vom Platz flog (45.+1). Die Kirsche auf der Sahnetorte war Irvines zweiter Treffer zwei Minuten vor Schluss (88.). St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler stellte einen Zweitliga-Rekord ein, denn nur Jürgen Wähling (1986 mit Hannover 96) und Hans-Dieter Tippenhauer (1979 mit Arminia Bielefeld) hatten auch jeweils ihre ersten acht Spiele als Zweitliga-Coaches gewonnen.

Düsseldorf führt schon zur Pause mit 3:0

Ähnlich sorgenfrei gestaltete sich der Nachmittag für Fortuna Düsseldorf, das das Auswärtsspiel in Rostock schon im ersten Abschnitt entschied. Am Ende stand ein hochverdienter 5:2-Erfolg. Der umworbene Kownacki gab den Dosenöffner (12.), ehe Hennings und Zimmermann noch vor der Pause für klare Verhältnisse sorgten (20., 41.). Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sorgte Zimmermann mit seinem zweiten Treffer für die frühe Vorentscheidung (48.). Eine Unachtsamkeit in Düsseldorfs Hintermannschaft nutzte Pröger für Ergebniskosmetik (57.). Rostock gab sich nicht auf und kam durch Schumacher zum 2:4 (78.). Den Schlusspunkt markierte Klarer und nahm dem Spiel damit vermeintliche Spannung (82.). Hansa ist nun Vorletzter.

96 am Boden: Nikolaou stochert den Ball rein

Den Sprung auf den Relegationsplatz 16 schaffte Eintracht Braunschweig durch einen späten Sieg im brisanten Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96. Die von massivem Einsatz von Pyrotechnik überschattete Partie hatte länger kaum spielerische Highlights zu bieten. Das vor der Pause lieferte BTSV-Stürmer Ujah, der per Fallrückzieher den Außenpfosten traf (36.). Auch nach Wiederanpfiff hatte Hannover Glück, dass Zieler den Schuss von Donkor noch an den Pfosten lenken konnte (56.). Braunschweig hatte mehr vom Spiel und belohnte sich in der Nachspielzeit: Nikolaou stocherte den Ball nach einer Ecke irgendwie ins Tor (90.+1). Hannover blieb auch im neunten Rückrundenspiel sieglos.

Lilien feiern Stojilkovic

Die neue und alte Nummer eins heißt SV Darmstadt 98. Die Lilien bezwangen am Samstagabend nach einer Durststrecke von zuletzt drei Spielen mit nur einem Punkt den harmlosen 1. FC Kaiserslautern letztlich souverän mit 2:0. Matchwinner war der erst im Januar gekommene Stojilkovic, der beide Treffer für die Lilien in Durchgang eins erzielte.

HSV rennt vergeblich an

HSV-Coach Tim Walter sah die Rückkehr von Kapitän Schonlau wegen seiner Sperre von der Tribüne, und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Kiel. Die Hamburger waren trotz Muheims frühem Ausfall deutlich überlegen, Glatzel (3., 21.) und Jatta (12.) kamen der Führung nahe. Doch auch Kiel fehlte bei einem der Entlastungsangriffe nicht viel, Sander (36.) und Holtby in der Nachspielzeit hätten vor der Pause beinahe für Zählbares gesorgt. Ein ähnliches Bild in Hälfte zwei: Hamburg rannte an, fand aber gegen geschickt verteidigende Kieler die Lücke nicht. In der Schlussphase rettete erst Becker gegen Benes auf Kieler Seite und kurz darauf Schonlau gegen Reese auf der anderen mit spektakulären Grätschen ihre Farben. In der Nachspielzeit versuchte es Glatzel nochmal mit der Hacke, doch Himmelmann war zur Stelle. Es blieb beim 0:0, der HSV rutscht damit auf Rang drei ab.

Eigentor und Torwartfehler hilft Fürth

Ein wenig Vorsprung auf den Relegationsplatz haben Fürth und Magdeburg noch, dennoch sind beide die Abstiegssorgen noch nicht los. Die Franken kamen dank Ache zu ersten Chancen - die dickste Gelegenheit hatte aber Petrov (34.), der allein vor dem Tor Nerven zeigte. Die Franken blieben dran, hatten weitere Chancen und belohnten sich schließlich in der 64. Minute: Joker Green brachte das Leder per platziertem Flachschuss unter. Nachdem Magdeburgs Heber auch noch ein kurioses Eigentor unterlaufen war (69.), befand sich das Kleeblatt endgültig auf der Siegerstraße. Letzte Zweifel räumte FCM-Keeper Reimann aus, dem einen harmloser Schuss von Petkov durch die Finger glitt (75.). Fürth hat damit die Magdeburger überflügelt und ist im Mittelfeld der Tabelle angekommen.

Regensburgs Coup im Keller

2. Liga

Abstiegs- gegen Aufstiegskandidat - die Rollen beim Duell zwischen Regensburg und Paderborn schienen vor Anpfiff klar verteilt. Doch davon war auf dem Platz nicht viel zu sehen, vielmehr neutralisierten sich die beiden Teams zunächst. Wie in den anderen beiden Stadien fielen im ersten Abschnitt keine Tore, doch kurz nach Wiederanpfiff beendete Owusu vom Elfmeterpunkt den torlosen Samstag (49.). Paderborn ließ die passende Antwort vermissen, stattdessen hatte Owusu zweimal den Doppelpack vor Augen (63., 68.). Letztlich sackte der Jahn verdient drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf ein, obwohl Yildirim noch am Pfosten scheiterte (89.).

Kleindienst dreht ein 0:2 im Alleingang

Tim Kleindienst

Nicht zu stoppen: Tim Kleindienst drehte die Partie gegen den KSC.  IMAGO/Sportfoto Rudel

Mit einem Sieg am Freitagabend hatte Heidenheim die Möglichkeit, den Platz an der Sonne einzunehmen. Allerdings bewies Gegner Karlsruhe früh, dass er mit fünf Siegen in Folge eines der formstärksten Teams im deutschen Profifußball ist. Wie schon beim 4:2 gegen den HSV traf Jensen für die Badener (14.), nur neun Minuten später legte Kaufmann an der Brenz zum 2:0 nach. Doch Heidenheim hat noch einen Kleindienst, der gegen Karlsruhe ohnehin gerne trifft. Der Angreifer schnürte mit zwei feinen Schüssen erst einen Doppelpack (38., 45.+1) und legte nach der Pause sogar nochmal zum 3:2 per Kopf nach (50.). Gegen den KSC hat er nun sieben Tore in den vergangenen sechs Spielen erzielt. In der 62. Minute nahm Pick dem 19-maligen Saisontorschützen etwas Arbeit ab, mit dem 4:2 war die Messe gelesen. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Sessa mit dem 5:2. Vorarbeit: Tim Kleindienst.

Rekordspieler Klos beschenkt sich selbst

Mit dem neuen Trainer Uwe Koschinat setzte Bielefeld mit dem 3:1 gegen Darmstadt ein Ausrufezeichen, gegen Nürnberg knüpften die Ostwestfalen zunächst an die Leistung an. Okugawa war nach Vorarbeit von Klos schon in der 6. Minute zur Stelle, in der 23. Minute folgte der zweite Streich. Klos, der mit seinem 409. Einsatz nun der alleinige Rekordspieler Bielefelds ist, traf per trockenem Flachschuss zum 2:0. Trainer Dieter Hecking reagierte zur Pause, brachte Geis für Castrop. Es war der Joker, der Duah in Szene setzte - nur noch 1:2 (57.). Der Club mühte sich redlich, nach drei Auswärtspleiten noch etwas Zählbares von der Alm mitzunehmen, doch die Arminia machte hinten lange dicht. Kurz vor Schlusspfiff zeigte Referee Petersen aber nach VAR-Eingriff (Foul bei einer Ecke von Kanuric an Hübner) auf den Punkt - und Shuranov traf zum 2:2-Endstand.

las, msc

Das sind die Trainer der Zweitligisten