2. Bundesliga

"Mögen es zu jagen": St. Pauli nimmt den HSV ins Visier

Abwehrchef Smith schielt auf Platz drei: "Wir mögen es zu jagen"

St. Pauli nimmt den HSV ins Visier

Sie sind noch lange nicht satt: St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (li.) und Abwehrchef Eric Smith.

Sie sind noch lange nicht satt: St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler (li.) und Abwehrchef Eric Smith. imago images (2)

Begonnen hat alles mit einem eher schmucklosen 1:0 in Nürnberg Ende Januar - es war der erste Auswärtssieg des Kiez-Klubs seit fast einem Jahr, dem ein 2:0 gegen Hannover folgte, dem ersten Heimerfolg gegen die Niedersachsen nach 29 Jahren. Serien, hatte Fabian Hürzeler schon da betont, würde er nur eine untergeordnete Rolle beimessen.

Diese Worte gelten auch jetzt noch, da er selbst Serien aufgestellt hat, geradezu unheimlich anmutende. Das 5:0 in Sandhausen bedeutete am Sonntag nicht nur einen vereinsinternen Rekord, Hürzeler hat nun auch Einzug in die Zweitliga-Annalen gehalten. Acht Spiele in Folge hatten zum Start vor ihm nur zwei Trainer mit ihren neuen Klubs im Unterhaus gewonnen: Hans-Dieter Tippenhauer 1979 mit Arminia Bielefeld und Jürgen Wähling 1986 mit Hannover 96.

St. Paulis Rekordtrainer indes spricht lieber über Inhalte als über Serien. Er wertet diesen achten Erfolg in seinem achten Spiel als "einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Wir verfolgen einen Prozess, den wir weiter gehen." Das klingt wenig aufgeregt und entspricht damit seiner Herangehensweise. Es hört sich auch nicht aufregend an, für die spektakulären Momente sind seit seiner Inthronisierung aber ohnehin die Spieler zuständig.

Und die finden Gefallen daran, dass sie nach dem Sturm von Platz 15 auf Rang fünf nun medial sogar als Jäger der Aufstiegsanwärter wahrgenommen werden. Der Dritte HSV ist noch acht Punkte entfernt, das noch ausstehende direkte Duell aber bietet die Chance, den Rückstand zu verkürzen, und Abwehrchef Eric Smith sagt: "Wir mögen es, zu jagen. Es ist etwas Besonderes, weil es der HSV ist. Wir hoffen, dass wir sie noch kriegen! Denn in der Form sind wir schwer zu schlagen."

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für die Pause.

Jackson Irvine

Dass der imposante Lauf nun durch die Länderspielperiode vorerst unterbrochen wird, stört die Protagonisten keineswegs. "Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für die Pause", sagt der Kapitän und mit nun sieben Treffern neue beste Torschütze Jackson Irvine, "wir wollen den Lauf danach fortsetzen und werden hungrig bleiben." Der Australier weiß: "Die Lücke zu Platz drei ist noch groß und nach jedem gewonnenen Spiel wird das nächste Spiel noch schwieriger. Aber wir wollen gegen Regensburg weitermachen." So wenig sich ihr Trainer aus Serien macht, so sehr haben St. Paulis Profis Spaß daran, diese auszubauen.

Sebastian Wolff

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