
Ebbers bejubelt mit Naki dessen Tor zum 2:0. Es sollte nicht das letzte Tor in diesem Spiel bleiben. picture alliance
Beim FC St. Pauli nahm Trainer Holger Stanislawski im Vergleich zum 1:2-Pleite bei Union Berlin in der Vorwoche eine Veränderung vor: Naki rückte nach seiner Gelbsperre wieder in die Startelf, Kruse musste weichen.
Auch auf der anderen Seite kam TuS-Trainer Petrik Sander gegenüber dem 2:2 gegen den KSC mit einem personellen Wechsel aus: Für den gesperrten Gunkel lief Pourie auf, der Sander gegen die Karlsruher nach seiner Einwechselung überzeugt hatte. Er begann neben Kapllani im Sturm, Dzaka rückte ins Mittelfeld.
Der 32. Spieltag
Für beide Teams ging es um viel: St. Pauli darf sich im Aufstiegsrennen keine Blöße mehr geben, Koblenz hat im Abstiegskampf nichts zu verschenken. Entsprechend agierten beide Teams: Zwar mit hohem Tempo, aber auch vielen Fehlern. Eine hochklassige Partie konnte sich so im ersten Durchgang nicht entwickeln. Die Hamburger hatten mehr vom Spiel, aber die TuS sorgte mit zunehmender Spieldauer bei einigen Einzelaktionen für Gefahr vor dem Tor der Kiez-Kicker. So wurde Pourie in der 22. Minute nach einem Sololauf im letzten Moment von Thorandt mit hohem Einsatz, aber fair vom Ball getrennt.
Die meisten Chancen hatten aber die Paulianer, die beste resultierte aber aus einem Foulelfmeter: In der 30. Minute kam Takyi dicht an der Strafraumkante - wahrscheinlich sogar eigentlich knapp vor der Strafraumkante - nach Foul von Hartmann zu Fall. Den fälligen Elfmeter vergab zunächst Bruns. Doch weil einige Koblenzer zu früh in den Strafraum starteten, ließ FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark wiederholen. Diesmal versuchte sich Lehmann, doch der scheiterte am gut parierenden Paucken.
Diese vergebene Möglichkeit hätte sich fast gerächt, als in der 40. Minute Morena in höchster Not vor Pourie klärte. Dann aber stellte die Stanislawski-Elf mit einem Doppelschlag noch vor der Pause die Weichen auf Sieg: Zunächst schnappte sich Takyi auf der rechten Seite den Ball, lief die Strafraumkante entlang und vollendete schließlich ins rechte untere Eck zur verdienten Führung (42.). Und zwei Minuten später legte St. Pauli noch einmal nach: Ebbers spielte im Strafraum nach innen auf Naki, der zwar zunächst an Paucken scheiterte. Doch im Nachsetzen ließ er sich Zeit, nahm Maß - und schoss den Ball überlegt zum 2:0 ins Koblenzer Tor.
Torfestival nach ruhigem Wiederbeginn
Nach der Pause dauerte es einige Minuten, ehe die Partie wieder Fahrt aufnahm. Viel Mittelfeldgeplänkel bremste den Spielfluss. Dann aber ging es Schlag auf Schlag.
Ein erneuter Doppelschlag brachte die endgültige Entscheidung: Zunächst hatte Naki auf der linken Seite zu viel Platz und spielte in den Strafraum auf Takyi. Der setzte sich gegen Lense durch, mit einem Schuss aus der Drehung tunnelte er auch noch Paucken (57.). Und nur eine gute Minute später nahm Ebbers einen Ball aus dem Mittelfeld auf und behielt vor dem TuS-Keeper die Nerven. Es stand 4:0!

Der zweifache Torschütze Takyi setzt sich gegen den Koblenzer Kapitän Hartmann durch. picture alliance
Damit aber noch lange nicht genug: St. Pauli spielte sich in einen regelrechten Rausch und degradierte die Koblenzer zeitweise zu Statisten. In der 69. Minute war der kurz zuvor eingewechselte Hennings zur Stelle: Nach langem Pass von Lehmann aus der eigenen Hälfte überwand er auch noch den herauseilenden Paucken und traf ins leere Tor zum 5:0.
Und die Demontage von Koblenz hielt an, als Schiedsrichter Stark selbst für den gefoulten Boll überraschend auf den Elfmeterpunkt zeigte. Diesmal ließ sich Lehmann die Chance nicht entgehen und knallte das Spielgerät unhaltbar in die Maschen (74.). Postwendend fiel dann doch noch der Ehrentreffer für die TuS: Pourie legte seine ganze Wut in seinen Schuss und hämmerte den Ball unhaltbar für Hain in die Maschen. Es war der erste Zweitligatreffer für den 19-Jährigen. Die Freude hielt sich bei ihm naturgemäß in Grenzen (75).
Die restliche Spielzeit ließen es auch die Hamburger etwas gemütlicher angehen. Ohne Nachspielzeit pfiff Stark schließlich die Partie ab.
St. Pauli gastiert am Sonntag in Fürth, die TuS empfängt auf ihrer Abschiedstour am gleichen Tag den 1. FC Kaiserslautern.