Spycher wäre eine naheliegende Wahl gewesen. Nicht nur, weil er bei den Young Boys seit Jahren hervorragende Arbeit leistet und zusammen mit Adi Hütter 2018 die erste Meisterschaft nach 32 Jahren gewann. Sondern auch, weil er als früherer Kapitän der Eintracht eine besondere Verbindung zum Klub hat; der ehemalige Linksverteidiger spielte von 2005 bis 2010 für die Hessen.
Eine Rückkehr nach Frankfurt wird es - zumindest vorerst - aber nicht geben. "Wir bei YB haben die Gerüchte, die um meine Person im Umlauf sind, zur Kenntnis genommen. Wie gewohnt nehmen wir zu Spekulationen keine Stellung. Der Erfolg des BSC Young Boys in den letzten Jahren beruht auf verschiedenen Werten, die wir im Alltag leben. Insbesondere loyales Verhalten gegenüber dem Verein hat für uns eine zentrale Bedeutung; für mich ist wichtig, dass ich dies vorlebe", erklärt Spycher in einem vereinseigenen Interview. Weiter führt der 42-Jährige aus: "Aus diesem Grund möchte ich festhalten, dass ich auch in der kommenden Saison Sportchef der Young Boys sein werde. Es ist mir wichtig, dass um unsere Mannschaft keine Unruhe entsteht, zumal wir vor Wochen mit sportlich großen Herausforderungen stehen."
Diese Loyalität ehrt Spycher, ist sie im heutigen Fußball-Business doch längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Der Vertrag des BSC-Sportchefs läuft noch bis 2022. Für die Eintracht stellt sich nun die Frage, ob sie versucht, Spycher zur Saison 2022/23 zu gewinnen und bis dahin auf eine Übergangslösung setzt. Oder ob es schon jetzt zu einer anderen dauerhaften Lösung kommt.