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Sprint-Star Lisa Mayer vor der Leichtathletik-WM in London: "Eine Medaille mit der Staffel wäre ein Traum"

21-jährige Gießenerin spricht vor der Leichtathletik-WM

Sprint-Star Mayer: "Medaille mit der Staffel wäre ein Traum"

Sie ist heiß auf die WM in London - und auch bereits auf die Heim-EM in Berlin: Sprint-Star Lisa Mayer.

Sie ist heiß auf die WM in London - und auch bereits auf die Heim-EM in Berlin: Sprint-Star Lisa Mayer. imago

Frage: Lisa, die Leichtathletik-WM in London steht vor der Tür. Nach deiner Verletzung bei den deutschen Meisterschaften lautet die wichtigste Frage: Wie geht es dir?

Lisa Mayer: Eigentlich ganz gut. Ich hatte in den letzten Wochen leider ein paar Probleme, musste viele Wettkämpfe absagen. Aber das medizinische Team hat tolle Arbeit geleistet. Ich bin guter Dinge, dass ich in London schmerzfrei und schnell auf der Bahn stehen kann.

Frage: Du hast in diesem Jahr deine persönliche Bestzeit über 200 Meter auf 22,64 Sekunden verbessert. Peilst du beim Saisonhöhepunkt eine weitere Steigerung an?

Mayer: Das ist natürlich immer das Ziel. Aber durch die schwierige Vorbereitung muss man abwarten, wie meine Form tatsächlich ist. Wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, ist noch einmal eine schnelle Zeit drin.

Frage: Was ist über deine Paradestrecke 100 Meter drin?

Mayer: Das Halbfinale war von vorneherein das Ziel. Auf das Finale zu schielen, ist nach dem Verlauf der letzten Wochen vielleicht etwas vermessen. Es kommt aber einfach viel auf die Tagesform an.

Es war für mich eine unheimlich schöne Anerkennung.

Lisa Mayer über die Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres

Frage: Und mit der 4x100m-Staffel?

Mayer: Die Staffel hat bei uns Priorität, weil wir da wirklich um die Medaillen mitrennen können. Wir waren in Rio bei den Olympischen Spielen Vierte, haben zuletzt die Staffel-Weltmeisterschaften auf den Bahamas gewonnen. Damit würde schon ein kleiner Traum in Erfüllung gehen.

Frage: Parallel zum Training studierst du in Frankfurt Germanistik und Geografie. Wie funktioniert die Kombination von Sport und Studium?

Mayer: Ich habe ein Studium, das relativ flexibel ist, ich kann mir den Stundenplan selbst gestalten. Dadurch arbeite ich im Winter ein bisschen mehr ab und konzentriere mich im Sommer auf Wettkämpfe und Training. Ich bin jetzt schon relativ weit und hoffe, dass ich bald zum Ende komme.

Frage: Im letzten Jahr wurdest du zum Sport-Stipendiat des Jahres gewählt. Was bedeutet dir diese Auszeichnung?

Mayer: Es war für mich eine unheimlich schöne Anerkennung. Auch wenn ich in gewisser Weise nur stellvertretend für alle Sportler stand, die täglich Sport und Uni unter einen Hut bringen müssen, hat mich das stolz gemacht. Weil mit der Auszeichnung außerdem eine etwas bessere finanzielle Unterstützung durch das Deutsche Bank Sport-Stipendium verbunden ist, war die Vorbereitung auf die WM jetzt ein bisschen sorgenfreier.

Ich glaube, dass wir eine ganz besondere Stimmung erwarten dürfen.

Lisa Mayer über die mögliche Atmosphäre in London

Frage: Schon zur Para-WM vor wenigen Wochen sind über 250.000 ins Londoner Leichtathletik-Stadion geströmt. Freust du dich schon auf die WM-Atmosphäre?

Mayer: Wahnsinnig. Man hat auch von den Olympischen Spielen 2012 nur Gutes über London gehört. Das Leichtathletik-Stadion war schon in den Vormittagssessions komplett ausverkauft. Ich glaube, dass wir eine ganz besondere Stimmung erwarten dürfen.

Frage: Was ist für das deutsche Leichtathletik-Team allgemein drin?

Mayer: Das ist eine schwierige Frage, weil Weltmeisterschaften ihre eigenen Gesetze schreiben. Ich denke aber, dass wir aus einer guten Ausgangsposition in die Wettbewerbe gehen. Wir haben den einen oder anderen Medaillenkandidaten in unseren Reihen, sodass wir bestimmt einige Höhepunkte für das deutsche Team erleben werden.

Ruhe vor dem Sturm: Lisa Mayer würde in London gerne für Furore sorgen.

Ruhe vor dem Sturm: Lisa Mayer würde in London gerne für Furore sorgen. imago

Frage: Motivieren einen die Erfolge von Teamkollegen zusätzlich?

Mayer: Natürlich bekommt man das mit. Was zum Beispiel gerade im Speerwurf abgeht mit Thomas Röhler und Johannes Vetter, die sich gegenseitig zum deutschen Rekord anstacheln, ist der Wahnsinn. Das steckt an und motiviert.

Frage: Auf das Highlight in London folgt im nächsten Jahr die Heim-EM 2018 in Berlin. Habt ihr die schon im Hinterkopf?

Mayer: Die EM ist bei allen Leichtathleten schon total präsent. Es stellt für uns wirklich ein besonderes Highlight dar, im Olympiastadion im eigenen Land antreten zu können. Und dann auch noch bei einer EM, wo wir uns immer nochmal ein bisschen besser platzieren können. Wir arbeiten schon konsequent darauf hin, auch wenn jetzt natürlich erstmal London im Fokus steht.

Hier geht's zum genauen Zeitplan der Leichtathletik-WM in London...

Quelle: Deutsche Sporthilfe