Die fallende Leistungskurve des Schweizer Linksverteidigers spricht gegen ihn und vor dem Duell mit St. Pauli auch die Konkurrenzsituation: Gegen Hannover (6:1) hatte Köln-Leihgabe Noah Katterbach für den gelbgesperrten Muheim auf dessen angestammter Position überzeugt, musste in Kaiserslautern (0:2) dann jedoch auf die rechte Seite wechseln, weil Moritz Heyer erkrankt war. Seit Beginn der Trainingswoche nun sind alle drei Außenverteidiger mit Startelf-Potenzial - William Mikelbrencis spielt weiterhin nur eine Nebenrolle - in jeder Einheit dabei, und Walter muss abwägen.
Obwohl Muheim in dieser Spielzeit und insbesondere in den zurückliegenden Wochen defensiv immer wieder wackelt, ist er beim Trainer gesetzt. Nur ein Mal in dieser Spielzeit, beim 2:0 gegen Düsseldorf im vergangenen September, gehörte er nicht zur Startelf. Weil er von der Toilette verspätet zum Training erschien.
Walter: "... dann würde ich Noah malen"
Da der Status des 25-Jährigen unverrückbar erscheint, ist Konkurrent Tim Leibold im Januar ein halbes Jahr vor Vertragsende auf eigenen Wunsch zu Sporting Kansas City in die MLS gewechselt, dessen Nachfolger Katterbach deutete sein Potenzial immer wieder an und steht bei Walter grundsätzlich ebenfalls hoch im Kurs. Er sagt: "Wenn man sich einen Spieler, den man im Winter auf Leihbasis holt, malen könnte, dann würde ich Noah malen."
Dennoch galt bislang: Wenn Muheim und Heyer beide einsatzbereit waren, erhielt der 22-Jährige indes noch nie den Startplatz in seiner Paraderolle als Linksverteidiger in einer Viererkette. Beim 2:2 in Düsseldorf startete er mit beiden, allerdings als Schienenspieler vor einer Dreierkette, beim 2:4 in Karlsruhe als Rechtsverteidiger, weil Heyer innen benötigt wurde.
Walter lässt sich auch auf die konkrete Nachfrage nach Muheim noch nicht in die Karten gucken und erklärt: "Ich bin in erster Linie froh darüber, dass alle Mann an Bord sind."