Frauen

Spaniens Weltmeisterinnen streiken weiter - Verband will an Interims-Präsident Rocha festhalten

Kein Einsatz in der Nations League?

Spaniens Weltmeisterinnen streiken weiter - Verband will an Interims-Präsident Rocha festhalten

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid.

Ministerpräsident Pedro Sanchez beim Empfang der Weltmeisterinnen in Madrid. picture alliance / AA

Die 23 spanischen Fußballerinnen, die im August die Weltmeisterschaft gewonnen hatten, und weitere Topspielerinnen wollen so lange nicht für Spanien antreten, bis es im Kuss-Skandal nicht weitere personelle Änderungen im nationalen Fußball-Verband RFEF gibt.

Das betreffe zunächst die Spiele Spaniens in der Nations League am kommenden Donnerstag gegen Schweden und am 26. September gegen die Schweiz, wie der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten. Die insgesamt 41 Sportlerinnen hätten den Verband telefonisch nur Stunden vor der Vorstellung der neuen Trainerin Montse Tomé von ihrer Entscheidung unterrichtet.

Spanien in der Nations League

Die Spielerinnen seien der Auffassung, dass der Rücktritt von RFEF-Präsident Luis Rubiales, der die Weltmeisterin Jennifer Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst hatte, und die Trennung von Trainer Jorge Vilda unzureichend seien. So forderten sie unter anderem die Entlassung von Interims-Präsident Pedro Rocha oder die des Generalsekretärs des Verbandes, Andreu Camps, sowie die der Mitarbeiter der Presseabteilung, die kurz nach der Siegerehrung in Sydney eine Erklärung des Verbandes verbreitet hätten, in der Hermoso Worte in den Mund gelegt worden seien, die sie nicht gesagt habe, schrieb die Zeitung "Mundo Deportivo".

Verband stellt sich gegen die Forderungen der Spielerinnen

"Wie wir dem RFEF mitgeteilt haben, reichen die bisherigen Veränderungen nicht aus, um den Spielerinnen das Gefühl zu geben, an einem sicheren Ort zu sein, an dem Frauen respektiert werden, es ein Engagement für den Frauenfußball gibt und wir unsere maximale Leistung erbringen können", stand in einer von der Weltfußballerin Alexia Putellas auf der früher als Twitter bekannten Plattform X veröffentlichten Erklärung.

Der spanische Verband will zunächst aber an Rocha festhalten, wie aus einer Mitteilung vom Freitagabend hervorgeht: "Pedro Rocha wird den Übergangsprozess im RFEF bis zu den nächsten Wahlen leiten." Die Neuwahl ist für Anfang nächstes Jahr geplant. Die für Freitag geplante Vorstellung der neuen Trainerin der Frauen-Nationalelf, Montse Tomé, wurde auf einen unbestimmten Termin verschoben. Eigentlich wollte Tomé dort auch ihren Kader für die Nations-League-Spiele präsentieren.

aho, dpa, pja