Bei zwei der drei vergangenen U-19-Europameisterschaften hatten die deutschen Frauen bereits im Finale gestanden. Beide Male war der DFB-Nachwuchs gescheitert, darunter einmal an Spanien. Nun war man also auf die Revanche aus - in der Hoffnung, den ersten EM-Sieg seit zwölf Jahren unter Dach und Fach zu bringen.
Trainerin Kathrin Peter setzte dafür auf bewährtes Personal. Sie brachte dieselbe Elf, die im Halbfinale gegen Frankreich eine tolle Moral bewiesen und einen frühen 0:2-Rückstand letztlich noch in einen 3:2-Sieg verwandelt hatte.
Enges Finale zweier Rivalen
Von Beginn an lieferten sich die beiden Nationen, die nicht erst seit dem nervenaufreibenden Halbfinale bei der U-17-WM als Rivalen gelten, ein Duell auf Augenhöhe. Deutschland störte früh und lauerte auf Umschaltmomente. Aber auch Spanien, das nach dem 1:0 über die Niederlande ebenfalls personell unverändert war, hatte seine Aktionen.
Am brenzligsten wurde es in Halbzeit eins, als Spaniens Torfrau Font Oliveira nach einer Rückgabe Alber gekonnt überspielen wollte, doch ihrer anlaufenden Gegenspielerinnen stattdessen den Ball gegen den Kopf schoss. Von dort sprang die Kugel ans Außennetz - Glück für die Furia Roja (21.).
Deutschland mit zwei Hochkarätern - Spanien trifft den Pfosten
Nach der Pause legte Deutschland gleich los wie die Feuerwehr. Spanien war noch unsortiert, da tauchte Sehitler nach einem fein vorgetragenen Angriff frei vor Font Oliveras auf und schob den Ball nur hauchdünn vorbei (50.), keine zwei Minuten später scheiterte Kett an der spanischen Keeperin.
Das Powerplay hielt das DFB-Team zwar nicht vollständig aufrecht, allerdings waren die Deutschen bis tief in den zweiten Durchgang die bessere Mannschaft, ehe Corrales den Spielverlauf beinahe auf den Kopf stellte. Ihr Schuss prallte gegen den linken Pfosten (89.).

Die Spanierinnen feiern den EM-Titel. IMAGO/Sportpix
Zähe Verlängerung - Furioses Elfmeterschießen
In der Verlängerung häuften sich dann die technischen Fehler auf beiden Seiten. Insbesondere bei Albers, die bis dahin ein unermüdlicher Aktivposten war, schwanden die Kräfte, was in der Folge am deutschen Offensivspiel zehrte. Doch auch Spanien brachte keine nennenswerte Gelegenheit mehr zustande.
Tore sollte es also erst nach den 120 Minuten hageln - und zwar im Elfmeterschießen. Doch auch dort bewiesen nicht alle Nervenstärke. Inbesondere im deutschen Lager schien der Druck zu groß. Nur zwei der fünf DFB-Schützinnen verwandelten. Weil letztlich auch die eingewechselte Deutsch vom Punkt deutlich vorbeischoss, nutzten auch die beiden Paraden von Adamczyk nichts mehr.
Während Deutschland seine EM-Geschichte nicht mit dem ersten Triumph seit 2011 krönte, feiert Spanien die Titelverteidigung. Im vergangenen Jahr hatten sich die Juniorinnen der Furia Roja im Endspiel bereits mit 2:1 gegen Norwegen behauptet.