Aus Istanbul berichtet Oliver Bitter
Eine Niederlage beim türkischen Vizemeister hätte die Fohlen nach dem üblen 0:4 zum Start gegen den Wolfsberger AC in der Europa League schon in arge Nöte gebracht. Und auch jetzt ist die Ausgangslage vor den beiden Treffen mit AS Rom alles andere als ideal.
Borussia, in der Bundesliga deutlich im Aufwind, enttäuschte vor der Minikulisse von 8000 Zuschauern bei Basaksehir auf der ganzen Linie. 90 Minuten lang kaum ein durchdachter Angriff, die Gastgeber führten völlig verdient mit 1:0, da schlugen die Borussen in der Nachspielzeit doch noch zu.
Der Freistoß des eingewechselten Raffael landete bei dem ebenfalls später gekommenen Ramy Bensebaini, und schließlich staubte Joker Patrick Herrmann ab und schob den Ball ins leere Tor.
Viele Bälle versprangen, wenig zu sehen war von geplantem Spielaufbau
Das späte 1:1 bringt Borussia zumindest ein bisschen Hoffnung, wie geplant in der Europa League zu überwintern. Rein spielerisch aber ließ die Vorstellung der Fohlen viele Wünsche offen: Viele Bälle versprangen, wenig zu sehen war von geplantem Spielaufbau, trotz Feldüberlegenheit fiel den Borussen herzlich wenig ein, um den biederen Gegner auszuhebeln.
Kramer: "Die Strukturen und klare Angriffe haben gefehlt"
Vor allem Christoph Kramer fand nach der dürftigen Vorstellung klare Worte. "Die Strukturen und klare Angriffe haben gefehlt. Keine Ahnung, woran das liegt, aber wir haben nicht das gebracht, was wir in der Bundesliga zuletzt gezeigt haben." Der Weltmeister weiter: "Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, wir hatten keine klare Linie in unserem Spiel."
Sportdirektor Max Eberl fand, "dass wir in der ersten Halbzeit dominant waren, aber vor allem nach dem 1:0 hatten wir viele Ungenauigkeiten im Spiel, viele Laufwege passten nicht. Aber unter dem Strich haben wir international auswärts einen Punkt geholt."
In Rom ist eine deutliche Steigerung von Nöten
Klar ist aber auch: In drei Wochen in Rom ist eine deutliche Steigerung von Nöten, ansonsten kann sich Borussia so langsam von der internationalen Bühne verabschieden.