In den vergangenen Jahren stieg Sosa fast immer mit körperlichen Problemen gehandicapt in die Vorbereitung in Stuttgart ein. Mal zwickte der Oberschenkel, mal die Adduktoren, mal wurden ihm die Weisheitszähne entfernt. Diesmal fühlt sich der Kroate nach vierwöchigem Urlaub in der Heimat und einer darin enthaltenen zweiwöchigen Trainingszeit mit einem Individualtrainer "sehr gut". Dabei habe er sich an die Vorgaben des VfB und an die Pläne seines eigenen Coaches gehalten und sei mit viel Elan zu den Schwaben zurückgekehrt.
Ob diese Rückkehr von Dauer sein wird, ist allerdings offen. "Ich weiß es nicht", erklärt der 25-Jährige offen und ehrlich. "Der Transfersommer ist sehr lang. Niemand kann sagen, was passiert. Alles ist möglich." Zumal der Markt immer wieder neue, teils irrwitzige Wendungen erfährt. "Jetzt mischt plötzlich auch noch Saudi-Arabien mit", so Sosa, der sich persönlich allerdings in Europa sieht.
Kein Platz bei den Bundesliga-Topklubs
"Am meisten reizt mich Spanien. Spanien und Italien ähneln von der Lebensweise und von der Kultur Kroatien. Sportlich wäre natürlich England mit der stärksten Liga der Welt interessant. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich Spanien oder Italien favorisieren." Innerhalb der Bundesliga sei ein Transfer dagegen unrealistisch, nachdem die Klubs aus dem oberen Tabellendrittel "alle bereits Linksverteidiger verpflichtet haben".
Dem einstigen Barca-Fan ist letztlich nur eines wirklich wichtig: die sportliche Ausrichtung. "Sollte ich wechseln, dann nur zu einem Verein, der internationale Ziele hat. Man muss nicht diese Saison schon Champions League spielen, aber man muss internationale Ambitionen haben", erklärt Sosa, der diesen speziellen Reiz vermisst. "Ich will wieder dieses Kribbeln spüren, das ich schon aus meiner Zeit bei Dynamo Zagreb kenne: Ich will um die Meisterschaft und um die Champions-League-Teilnahme spielen."
VfB-Verbleib denkbar, wenn es "um und nicht gegen etwas" geht
Bisher, so Sosa, habe es "keine Kontakte" zu anderen Klubs gegeben. Was ihn nicht weiter beschäftigt. Auch ein Verbleib beim VfB sei denkbar. Ein Wechsel käme nur infrage, wenn "alle Seiten zufrieden sind. Für mich ist es kein Problem, beim VfB zu bleiben. Wenn sich etwas ergibt, dann werden wir sprechen. Mir ist es wichtig, dass alle glücklich mit der Entscheidung sind".
Sollte er das VfB-Trikot weiterhin tragen, dann sollte man sich bitte besser präsentieren und insgesamt besser abschneiden als in den vergangenen beiden Spielzeiten, als der Klassenerhalt erst kurz vor knapp gelang. "Ich hoffe, dass wir nicht wieder gegen den Abstieg spielen. Das ist stressig und belastend", sagt der Nationalspieler. "Wir müssen vom ersten Tag an alles investieren und nicht erst zum Ende der Saison hin."
Ein Schielen auf die Plätze weiter oben ist vielleicht etwas zu optimistisch, sei aber auch grundsätzlich nicht verboten. Sosa wünschte sich, "dass wir so spielen, wie vor drei Jahren, als wir am Ende Platz 8 geschafft haben. Ich will um etwas spielen und nicht gegen etwas". Um internationales Renommee statt gegen den Abstieg.