
Vermisst Leidenschaft und Engagement bei seiner Mannschaft: Zvonimir Soldo. imago
"Ich hoffe, es war nur ein schlechter Tag", sagte Kölns Trainer, der elementare Defizite als Ursache anführte: "Bei mir hat keiner Laufverbot. Ohne Leidenschaft und Engagement verlierst du die Zweikämpfe und kannst auch nichts nach vorne machen."
Nur eine Einstellungsfrage? Manager Michael Meier argumentiert auch so und fügt an: "Eine Tendenz kann ich nicht erkennen, sonst müsste man sich Gedanken machen." Doch die weiter abnehmende Chancenzahl belegt eine solche: Gegen Mainz, Gladbach und Hannover kam der FC zu insgesamt fünf - im Schnitt noch weniger als in den ersten acht Spielen, als die starken Gegner als Ursache für die Harmlosigkeit herhalten mussten. Soldo warnt: "Es besteht die Gefahr, dass wir das, was wir uns erarbeitet haben, in ein, zwei Spielen verlieren." Ihn plagen einige Probleme:
Im Sturm
Milivoje Novakovic fiel durch Teilnahmslosigkeit, Manasseh Ishiaku durch Stockfehler en Masse auf. Letzterer steht im Zentrum der Kritik. Soldo sieht dessen Wert darin, dass er als Einziger mit dem Rücken zum Tor anspielbar ist. "Denken Sie, dass Manasseh unser größtes Problem ist?", kontert Soldo. Mögliche Lösung: Die Variante der Schlussphase, mit Lukas Podolski hinter Ishiaku und Novakovic.
Auf Außen
Offensiv eine Dauerbaustelle. Gegen 96 zog Soldo auch noch Fabrice Ehret, den besten Scorer, in die Abwehr zurück. Der patzte beim 0:1. "Zu Hause müssen wir über außen Akzente nach vorne setzen", erklärt Soldo. Wiederholung unwahrscheinlich: "Das war eine Ausnahmesituation." Miso Brecko dürfte links, der genesene Christopher Schorch rechts verteidigen.
In der Zentrale
Wo die Lenker aktiv sein sollen, herrschte ein Vakuum. Maniche tauchte über weite Strecken ab, Petit ist nur noch ein Schatten und nun gesperrt. Kevin Pezzoni ersetzt ihn, was eine weitere Not nicht lindert: "Es gibt wenig Spieler, die reden. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt", klagt Soldo. Probleme über Probleme.