Weltmeisterschaft

Erster WM-Sieg: Grubauer hält Erfolg gegen Slowakei fest

NHL-Keeper hält 28 Schüsse

Erster Sieg im zweiten Spiel: Grubauer hält Erfolg gegen Slowakei fest

Hielt 28 von 29 Schüssen der Slowakei auf sein Tor: Deutschlands Nummer eins Philipp Grubauer.

Hielt 28 von 29 Schüssen der Slowakei auf sein Tor: Deutschlands Nummer eins Philipp Grubauer. IMAGO/ActionPictures

Toni Söderholm verzichtete im Vergleich zur achtbaren 3:5-Niederlage gegen Kanada zum Auftakt nur rund 24 Stunden später auf Änderungen. Im Tor stand somit erneut NHL-Keeper Philipp Grubauer.

Plachta mit Elan, Pföderl staubt ab

Nach einem umkämpften ersten Drittel, in dem beide Teams mit hohem Tempo operierten und die Slowaken vor allem in der Schlussphase leichte Vorteile gehabt hatten, wurde die Partie im zweiten Drittel offener und dramatischer. Mit starkem Beginn des DEB-Teams: Nach 93 Sekunden schloss Matthias Plachta ein starkes Solo mit einem Passversuch vor das slowakische Tor zum mitgelaufenen Moritz Müller ab. Von einem Verteidiger prallte der Puck schließlich über die Linie zur Führung für das deutsche Team.

Die DEB-Auswahl präsentierte sich anschließend selbstbewusst, spielte weiter nach vorne und wurde auch belohnt. Nachdem Marcel Noebels im ersten Versuch noch an Keeper Patrik Rybar scheiterte, staubte sein Berliner Teamkollege Leo Pföderl zum 2:0 ab (27.). Doch die Slowaken wehrten sich: Kristian Pospisil verkürzte in der 32. Minute per Bauerntrick. Anschließend ging es hin und her, wobei die Söderholm-Schützlinge kurz nach dem Anschlusstreffer eine lange doppelte Überzahl - anders als noch gegen Kanada tags zuvor - nicht nutzen konnten.

DEB-Team übersteht doppelte Unterzahl

Mit dem knappen Vorsprung ging es ins Schlussdrittel, in der das deutsche Team zunächst selbst eine doppelte Unterzahl überstehen musste, dies aber mit gutem Positionsspiel und einem sicheren Grubauer recht souverän erledigte. Auch danach zeigte sich das DEB-Team gegen die anrennenden Slowaken leidenschaftlich und kämpferisch und sorgte gelegentlich auch für Entlastung. Vor allem aber war Grubauer nicht zu überwinden.

Auch zwei Minuten lang mit sechstem Feldspieler fanden die Slowaken kein Durchkommen mehr, sodass das deutsche Team die ersten drei hart erkämpften Punkte einfuhr.

Im dritten von sieben Gruppenspielen trifft das deutsche Team nun am Montag (19.20 Uhr) auf Außenseiter Frankreich.

Pföderl: "... und der lacht sich kaputt"

Grubauers Leistung sorgte nach der Partie auch für Staunen bei seinen Teamkollegen. "Da kommen Schüsse aufs Tor, und du denkst, leck' mich am Arsch, und der lacht sich kaputt", meinte etwa Leo Pföderl, der mit dem 2:0 den letztlich entscheidenden Treffer erzielte. Der Torhüter von NHL-Klub Seattle Kraken war selbst bei "Sport1" vor allem froh, dass es keine Overtime mehr gab: "Das Eis war brutal weich, da fällt das 'Sliden' sehr schwer. Am Ende konnte ich kaum mehr stehen."

Letztlich aber überwog vor allem die Freude beim Keeper. "Das ist einfach so geil, wenn man vor einer Heimkulisse in Finnland spielt", lobte er die deutschen Fans für deren Unterstützung in der Arena von Helsinki.

Moritz Müller (Mi.) bejubelt das 1:0 gegen die Slowakei. IMAGO/Lehtikuva

Statistik zum Spiel:

Slowakei - Deutschland 1:2 (0:0, 1:2, 0:0)

Slowakei: Rybar - Ceresnak, Rosandic; Nemec, Ivan; Janosik, Grman; Gachulinec - Kristof, Lantosi, Tatar; Slafkovsky, Roman, Regenda; Tamasi, Lunter, Pospisil; Minarik, Liska, Takac.

Deutschland: Grubauer - Moritz Müller, Seider; Jonas Müller, Holzer; Wagner, Wissmann; Bittner - Ehliz, Stützle, Plachta; Noebels, Michaelis, Pföderl; Schmölz, Loibl, Fischbuch; Soramies, Kastner, Ehl.

Tore: 0:1 (21:34) Plachta, 0:2 (26:41) Pföderl (Noebels), 1:2 (31:15) Pospisil (Janosik, Tamasi). 

Zuschauer: 4.387. 

Schiedsrichter: Heikkinnen (Finnland)/Öhlund (Schweden).

Strafminuten: Slowakei 6 - Deutschland 4.

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