Im ersten Halbjahr 2021 hat der FC Schalke einen Fehlbetrag von 21 Millionen Euro erwirtschaftet, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch 9,7. Aber: Für das gesamte Geschäftsjahr mit Stichtag 31. Dezember prognostiziert der Klub insgesamt deutlich positivere Zahlen, als man vermuten könnte. Denkbar ist sogar, dass die Gesamtverbindlichkeiten von rund 217 auf unter 200 Millionen Euro sinken.
Die insgesamt missglückten Startelf-Veränderungen beim Pokal-Aus gegen 1860 München (0:1) am Dienstagabend waren ein weiterer Beleg dafür, dass der Kader des FC Schalke in seiner Breite nicht gut genug besetzt ist. Die Königsblauen wollen (und müssen) versuchen, in der nächsten Transferphase personell nachzubessern - die Prämie für das Erreichen der 3. Runde in Höhe von etwas mehr als einer halben Million Euro hätten sie dafür bestens gebrauchen können. Die finanzielle Lage ist schließlich weiterhin angespannt, das spiegeln die Zahlen des nun veröffentlichten Konzernzwischenabschlusses wider.
"Das erste Halbjahr 2021 ist wie erwartet massiv durch die Pandemie und die aufgrund des Abstiegs erforderlichen Kaderumbaumaßnahmen beeinflusst worden", sagt Finanzchefin Christina Rühl-Hamers. Im Ergebnis steht beispielsweise ein Halbjahresfehlbetrag von 21 Millionen Euro, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2021 waren es 9,7 Millionen.
Aber: Der Zwischenabschluss zeichnet insgesamt noch ein verzerrtes Bild. So wird etwa der Gewinn aus dem Verkauf der eSport-Lizenz in Höhe von 26,5 Millionen Euro erst im zweiten Halbjahr erfasst. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahlen mit Stichtag 31. Dezember deutlich besser ausfallen, als man insbesondere mit Blick auf den Abstieg vermuten könnte.
Spieleretat wurde drastisch gesenkt
Gründe sind unter anderem erzielte Transfererlöse sowie massive Kostensenkungsmaßnahmen, die sich der Verein unter Leitung von Rühl-Hamers, seit nunmehr einem Jahr S04-Finanzchefin, in den vergangenen Monaten auferlegt und konsequent umsetzt hat - etwa beim Spieleretat, der nicht mehr bei rund 80 Millionen Euro liegt, sondern bei etwas mehr als 20.
Insgesamt prognostiziert der FC Schalke 04 für das Geschäftsjahr 2021 zwar geringere Umsatzerlöse als im Vorjahr (174,7 Mio. Euro), allerdings nur leichte. Besonders erstaunlich angesichts von Corona und Abstieg: Der Jahresfehlbetrag wird wohl nur im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich liegen. Das ist dann zwar immer noch ein dickes Minus - im Geschäftsjahr 2020 betrug dieses jedoch noch 52,6 Millionen Euro. Denkbar ist zudem, dass die Gesamtverbindlichkeiten von rund 217 auf unter 200 Millionen sinken.
Ziel sei es, den FC Schalke 04 "in den nächsten Monaten weiter zu stabilisieren und die Auswirkungen der Pandemie und des Abstiegs zu bewältigen", sagt Rühl-Hamers. "Der umfassende Kaderumbau, die Erhöhung der Arena-Kapazität auf über 56.000 Zuschauer und der Einzug der Dauerkartenbeträge waren und sind dabei für den Verein wichtige Schritte."