Bundesliga

Sie nehmen ihr Glück selbst in die Hand: Das Spieler-Bündnis

Hummels, Bender & Co. sehen sich nicht als Gegner der VdV

Sie nehmen ihr Glück selbst in die Hand: Das Spieler-Bündnis

Sie gehören zum Kernteam des Spieler-Bündnisses: Dortmunds Mats Hummels, FCA-Keeper Andreas Luthe und Leverkusens Sven Bender (v.l.).

Sie gehören zum Kernteam des Spieler-Bündnisses: Dortmunds Mats Hummels, FCA-Keeper Andreas Luthe und Leverkusens Sven Bender (v.l.). imago images (3)

Das Kernteam des Bündnisses (Hummels, Bender, Luthe, Petersen, Subotic, Gonther, Riemann, Schäffler, Ayhan), das jetzt an die Öffentlichkeit gegangen ist, sieht "im aktuellen System eine große Lücke". Das Bündnis soll handeln und die Spieler auf einer Plattform für den Austausch zusammenführen - um alle drängenden Themen dann mit einer "breiten Stimme" an die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und an die Öffentlichkeit zu tragen.

Als zweite Gewerkschaft versteht sich die Gruppe ausdrücklich nicht. "Wir sehen uns nicht als Gegner der VdV. Wir arbeiten letztendlich auf das gleiche Ziel hin", betont Andreas Luthe (FC Augsburg). Neben den Vereinen und der Liga entsteht eine dritte Macht, die nicht über die Prominenz einiger Vorkämpfer, sondern als Einheit aktiv und wahrgenommen werden will: "Das ist der einzige Weg, um etwas zu bewirken."

Bald eine "deutlich dreistellige" Zahl von Profis

Jeder Spieler soll Gehör finden, alle sind eingeladen, mitzuwirken, mitzusprechen und mitzubestimmen. In dieser Woche schon wird nach Angaben des Bündnisses eine "deutlich dreistellige" Zahl von Profis erwartet, die sich der Vereinigung anschließen. Sven Bender von Bayer Leverkusen spricht von "vielen aufschlussreichen, zielführenden Gesprächen", in denen Sorgen, Probleme, Ängste erfahrbar werden, aber auch Gedanken zur Frage, wie man die gesellschaftliche Rolle der Profis bei wichtigen Themen wie Rassismus, Diskriminierung, oder Homosexualität weiterentwickeln kann. "Bisher hatten wir keine Gelegenheit, selbst zu agieren", sagt Nils Petersen (SC Freiburg), "es wäre schön, wenn das in Zukunft anders wäre."

Den Stein ins Rollen brachte vor einigen Wochen ein Gespräch mit der DFL, in dem Spieler mangelnde Transparenz anmahnten und den Wunsch äußerten, einbezogen und gehört zu werden. Große Bereitschaft auf der anderen Seite, einen offeneren und konstruktiveren Umgang miteinander zu pflegen, spürten sie nicht. Jetzt nehmen sie die Dinge und ihr Glück selbst in die Hand.

Auf vier Seiten beschreibt der kicker in seiner Titelgeschichte am Donnerstag (oder im eMagazine) wo das neue Bündnis ansetzt. Wo es in Zukunft unbedingt gehört werden will. Vor allem: dass es nicht auf Konfrontation, sondern auf Miteinander aus ist. "Wir denken weniger in Problemen, sondern in Lösungen", verspricht Luthe. Die kicker-Abonnements im Überblick.

Thomas Hennecke