Schottlands Trainer Steve Clarke schickte für den Versuch, die Bravehearts nach 23 Jahren wieder zu einem großen Turnier zu führen, neben Liverpools Robertson unter anderem ManUniteds McTominay und Arsenals Tierney auf den Rasen.
Serbien, das unter anderem mit dem wiedergenesenen Frankfurter Kostic sowie Milinkovic-Savic (Lazio Rom), Mitrovic (Fulham) und Tadic (Ajax Amsterdam) auflief, konnte mit einem Sieg ebenfalls für ein Novum sorgen: Zuletzt nahm man im Jahr 2000 an einer EM teil, damals allerdings noch unter der Fahne Jugoslawiens.
Beide Mannschaften hatten im Halbfinale Nachsitzen müssen, um weiterzukommen. Schottland konnte Israel erst im Elfmeterschießen besiegen (5:3 n.E.), Serbien gewann nach Verlängerung gegen Norwegen mit 2:1.
"Geht raus und genießt es", hatte Schottlands Trainer Clarke vor der Partie seinen Jungs mit auf den Weg gegeben. Bei strömendem Regen und ob der Wichtigkeit des Spiels sicher keine leichte Aufgabe für sein Team, das von Beginn an über mehr Ballbsitz verfügte.
Schwaches Spiel in Hälfte eins
Doch in der ersten Hälfte verloren sich beide Teams meist in Zweikämpfen im Mittelfeld, vor den beiden Gehäusen passierte wenig. Lukic verfehlte auf der einen Seite für die Gastgeber (24.), für die Bravehearts verpasste McGinn mit einem etwas überhasteten Abschluss die Führung für Schottland (32.). Insgesamt fehlte es beiden Teams an Spielwitz und Aggressivität, folglich ging es verdientermaßen torlos in die Kabinen.
Kostic mit dem Fehler - Christie bedankt sich
Die zweite Hälfte begann mit einem Ausrufezeichen der Schotten. Nach einem schlimmen Fehlpass von Frankfurts Kostic schloss Christie den anschließenden Angriff unhaltbar flach ins rechte Eck zur Führung für die Gäste ab (51.).
Serbien machte im Anschluss mehr, Kostic hatte nach rund einer Stunde Feierabend (59.), außerdem brachte Tumbakovic den Ex-Frankfurter Jovic im Sturmzentrum (70.). Beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, vor allem Christie wirbelte die Abwehr der Serben ein ums andere Mal ordentlich durcheinander (72.).
Schottland pennt - Ex-Frankfurter Jovic sticht
Doch vor allem in der Schlussphase enttäuschte die serbische Nationalmannschaft, trotz der offensiven Wechsel erspielten sich die Gastgeber bis auf einen Jovic-Kopfball (85.) keine Gelegenheiten mehr - zumindest bis zur letzten Minute. Denn einen hatten die Serben noch: Nach einer Ecke des eingewechselten Mladenovic stand Jovic am Fünfmeterraum vollkommen frei und netzte per Aufsetzer-Kopfball zum Ausgleich ein (90.).
Somit mussten beide Teams, wie schon im Halbfinale, in die Verlängerung. Dort entwickelte sich eine offene Partie, Serbien wirkte wacher, hatte durch Gudelj die einzige nennenswerte Gelegenheit bis zur Pause (99.). Auch danach passierte nichts mehr, die Partie musste vom Punkt entschieden werden.

Starke Parade: In dieser Szene sichert David Marshall gegen Aleksandar Mitrovic den Schotten das EM-Ticket imago images
Mitrovic verschießt - Schottland zieht das letzte EM-Ticket
Dort zeigten sich die ersten neun Schützen allesamt sicher, den zehnten und damit letzten regulären Elfmeter hielt Schottlands Marshall mit einer tollen Parade gegen Fulhams Torjäger Mitrovic.
Damit stand fest, dass Schottland zum ersten Mal seit der WM 1998 wieder an einem großen Turnier teilnehmen wird. Bei der EM im kommenden Jahr treffen die Schotten in Gruppe D auf England, Tschechien und Kroatien.
Die Serben sind am Sonntag in der Nations League in Ungarn zu Gast (20.45 Uhr). Schottland spielt am selben Tag um 15 Uhr in der Slowakei.