2. Bundesliga

Schultz will dem Kindergärtner seiner Tochter weh tun

St. Pauli geht im Vorfreude ins Derby - "aber es fehlt was"

Schultz will dem Kindergärtner seiner Tochter weh tun

St. Paulis Trainer Timo Schultz geht voller Vorfreude ins Stadtberby gegen den HSV.

St. Paulis Trainer Timo Schultz geht voller Vorfreude ins Stadtberby gegen den HSV. imago images

Der neue Coach und sein Team reisen am Freitag als Stadtmeister in den Volkspark und wollen dem Rivalen und seinen Anhängern erneut weh tun. In einem Duell, das elektrisiert. Und dem doch etwas fehlt.

Schultz: "Der letzte Funke Emotionalität von außen wird fehlen"

Maximal 1000 Zuschauer werden dem Derby dieses Mal beiwohnen dürfen und Schultz verhehlt nicht: "Wir verspüren Vorfreude, aber es fehlt etwas, ganz klar." Obwohl der ausbleibende Hexenkessel für den Gastverein kein Nachteil ist, weiß der 43-Jährige schon im Vorfeld, was er vermissen wird: "Allein die Pfiffe oder Gesten bei der Buseinfahrt - das sind ja alles so Dinge, die man aufsaugt und auch in Energie umwandeln kann, die zu einem Derby dazugehören. Der letzte Funke Emotionalität von außen wird fehlen. Aber das ist in dieser Zeit nicht möglich und vielleicht auch nicht angebracht. Wir haben in der Gesellschaft gerade andere Themen."

Spielersteckbrief Avevor
Avevor

Avevor Christopher

Spielersteckbrief Ziereis
Ziereis

Ziereis Philipp

Spielersteckbrief J. Lawrence
J. Lawrence

Lawrence James

Trainersteckbrief Schultz
Schultz

Schultz Timo

2. Bundesliga - 6. Spieltag
mehr Infos

Schultz: "Wir haben bisher immer Lösungen gefunden"

Zumindest am Freitag aber soll es nur ein Thema geben: die Titelverteidigung. St. Pauli will nach zwei 2:0-Siegen in der vergangenen Saison Stadtmeister bleiben, und Schultz ist trotz der individuellen Qualität des Gegners zuversichtlich, dass die Mission gelingen kann. "Wir haben einen Plan und auch Dinge entdeckt, wo wir ihnen wehtun können. Wir wissen, wie wir es angehen wollen." Was ihm zusätzlich Mut macht, ist der bisherige Saisonverlauf: "Wir haben bisher immer Lösungen gefunden." Einigeln, so viel ist sicher, wird keine sein. Schultz lobt den HSV für seine Qualitäten in der Offensive, betont aber: "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, auch von der Art, wie beide Mannschaften spielen."

Schlägt die Stunde von James Lawrence?

Fragezeichen bestehen noch hinsichtlich der Zusammenstellung der Abwehr: Christopher Avevor hatte in Darmstadt eine Pause bekommen, um Fußprobleme auszukurieren, war davor aber auch sichtbar ein Wackelkandidat. In diese Rolle ist nun Philipp Ziereis geschlüpft, der bei den Lilien mit muskulären Problemen raus musste. Schlägt nun die Stunde von Rückkehrer James Lawrence? Der Waliser kämpft nach seiner Corona-Infektion um den Anschluss und sein Coach sagt: "Es ist ein Abwägungsprozess. James ist jetzt seit drei Wochen im Training, aber was ihm natürlich fehlt, ist die Spielpraxis. Andererseits ist er keine 19 mehr ..."

Klar ist, dass Schultz sich nur in der Gegenwart aufhält und nicht in der Vergangenheit. Auf die Frage, ob er seinen Profis nochmal Sequenzen vom Erringen der Stadtmeisterschaft zeigen werde, antwortet er knapp und klar: "Nein." Freitag soll eine neue und abermals Geschichte geschrieben werden.

Sebastian Wolff

Die Trikots der Zweitligisten für die Saison 2020/21