Mit zuletzt sieben Punkten aus den letzten drei Spielen, mit vier Aluminium-Treffern in Dresden (1:1), gegen Karlsruhe (3:1) und in Ingolstadt (3:1), hat sich der FC St. Pauli wieder im Aufstiegsrennen festgesetzt, nach zuvor nur sechs Punkten aus sechs Spielen. So sind die Hamburger Teil der punktgleichen Top 3 der 2. Bundesliga, drei Punkte vor dem 1. FC Nürnberg (zur Tabelle). Um den positiven Trend auszubauen, scheint Heidenheim gerade richtig zu kommen - zusätzlich, weil das Millerntor erstmals seit der Corona-Pandemie wieder voll mit über 29.000 Zuschauern ausgelastet werden darf. Die vergangenen drei Duelle gewann St. Pauli jeweils mit vier eigenen Toren gegen den FCH. Für ein Spektakel sorgten in diesen Spielen auch insgesamt sieben Heidenheimer Tore.
Warum St. Pauli gerade gegen diesen Gegner offensiv so stark war, scheint sich Coach Timo Schultz selbst nicht erklären zu können: "Das kann man so nicht beantworten. Die Spiele waren alle höchst unterschiedlich. Ich hätte nichts dagegen, wenn es so bleibt, aber erklären kann ich es auch nicht." Beim 4:2 im Hinspiel beispielsweise drehten die Hamburger das Spiel innerhalb von nur sechs Spielminuten von 0:1 auf 3:1, Burgstaller traf damals wie Dittgen doppelt.
Schultz will Afeez Aremu nach Corona-Infektion erst langsam wieder einbinden
Dittgen wird jedoch weiterhin fehlen, wie Schultz vor dem Spiel bekanntgab. Wie Amenido solle er in der Länderspielpause wieder auf den Platz zurückkehren. "Lawrence ist wieder im Training und hat Teile davon mitgemacht. Ziereis läuft noch so ein bisschen neben der Gruppe her." Einen besonderen Fall stellt derweil Afeez Aremu dar, der zuletzt mit dem Coronavirus infiziert gewesen war. Sein Trainer erklärte, warum er ihn im Gegensatz zu vielen Kollegen erst langsam wieder ins Spielgeschehen einbinden will. "Nur, dass er negativ ist, heißt nicht, dass er auch spielfähig ist. Wir werden ihn schon ein bisschen aufpeppeln müssen und wollen da auch kein Risiko gehen", sagte Schulz. "Das ist auch eine andere Geschichte als eine Fußprellung oder so, wo man als Trainer und Verein auch die Fürsorgepflicht hat." Diese Position unterstützt auch der Sportkardiologe Martin Halle im kicker-Interview.
Heidenheims Busch für zwei Spiele gesperrt
Als einen der Aufstiegsfavoriten hatte Schultz den FCH vor der Saison betitelt. "Heidenheim ist glaube ich eine Mannschaft, die ähnlich wie wir leicht zu lesen ist, eine physisch starke Mannschaft, die seit Jahren am meisten sprintet, hervorragende Zweikampfwerte am Boden und in der Luft hat. Da ist auch eine eindeutige Handschrift meines Kollegen zu erkennen."
Schultz rechnet wie im Hinspiel mit einer Dreierkette des Gegners, der sonst für gewöhnlich mit vier Leuten in letzter Linie verteidigt - außer gegen Teams mit einer Raute im Mittelfeld: "Das haben sie auch gegen Dresden gemacht", analysierte der 44-Jährige. St. Paulis Trainer erwartet beim Gegner außerdem deren Kapitän Mainka und Stürmer Kleindienst zurück in der Startelf. Rechtsverteidiger Busch wird nach seiner roten Karte derweil für insgesamt zwei Spiele fehlen, wie das DFB-Sportgericht am Mittwoch bekanntgab.