Bereits am Dienstag hatte Schneider einen möglichen Rücktritt dementiert, ließ jedoch dabei großen Interpretationsspielraum. Der Präsident bezeichnete die angeblichen Irritationen zwischen ihm und Investor Hasan Ismaik als "einen Anpassungsprozess, bei dem am Anfang nicht alles rund läuft".
Auch Ismaik war darum bemüht, Gerüchten über Differenzen den Wind aus den Segeln zu nehmen. In einem offenen Brief seines Münchner Statthalters Hamada Iraki an die Fans der "Löwen" versicherte er, sich in interne Vereinsangelegenheiten nicht einmischen zu wollen.
"Ich kann Euch bestätigen, dass wir noch nie – weder intern noch extern – einen Rücktritt von Herrn Schneider gefordert haben. Die Machtverhältnisse waren und sind für uns nicht von Bedeutung, da wir nur gemeinsam den Erfolg für 1860 erreichen können", schrieb der Jordanier.
Wie ernst diese Bekundungen zu nehmen sind, könnte sich bereits am Freitag zeigen. Dann kommt es in München zu einer Sitzung, in dem es um die Besetzung des Aufsichtsrates geht.
Der bisherige Aufsichtsrat sprach sich einstimmig für Dieter Schneider, Franz Maget und Siegfried Schneider als Mitglieder des Kontrollgremiums aus. Fraglich ist, ob Ismaik diese drei ebenfalls unterstützt.
Lutz tritt von allen Ämtern zurück
Am Freitag ist mit Peter Lutz ein zentraler Funktionär im Klub "mit sofortiger Wirkung" von seinen Ämtern als Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der 1860 München GmbH & Co. KGaA zurückgetreten. In einem persönlichen Schreiben an Schneider habe der Anwalt seinen Schritt mit einer zu großen "zeitlichen Belastung" neben seinem Beruf begründet. So der Verein in einer Mitteilung.