Nationalelf

Schmelzer: "Ich spiele einfach drauflos"

Friedrich freut sich auf sein 80. Länderspiel

Schmelzer: "Ich spiele einfach drauflos"

Freut sich auf sein zweites Länderspiel: der Dortmunder Marcel Schmelzer.

Freut sich auf sein zweites Länderspiel: der Dortmunder Marcel Schmelzer. Getty Images

Joachim Löws Co-Trainer war zunächst aber Überbringer einer schlechten Nachricht: Der eigentlich als Vertreter von Philipp Lahm auf der Rechtsverteidigerposition vorgesehene Jérome Boateng erlitt beim Warmlaufen vor dem Spiel gegen Kasachstan eine Meniskusverletzung im rechten Knie und musste nun vorzeitig abreisen. Nach Rücksprache mit Manchester City flog der Abwehrmann wieder nach England und soll dort operiert werden.

Vertreten wird er durch Christian Träsch. Neben dem Stuttgarter werden in der Viererkette auch Arne Friedrich, Mats Hummels und Marcel Schmelzer mitwirken. Im Tor beginnt der Bremer Tim Wiese.

Für das Mittelfeld hat sich der Trainerstab laut Flick noch nicht zu einer Entscheidung durchgerungen. "Wir warten noch die Eindrücke aus dem Training ab", so der Co-Trainer. Er verriet nur, dass Bastian Schweinsteiger angeboten wurde, ebenso wie Lahm, Mesut Özil und Sami Khedira vorzeitig zu seinem Verein zurückzukehren. Dies habe der Bayern-Spieler jedoch abgelehnt. Ob Schweinsteiger von Beginn an spielen wird, sei jedoch ebenso noch offen wie die Dauer seines Einsatzes.

Flick: Australien für die jungen Spieler der richtige Gegner

Dass es gegen Australien zahlreiche Veränderungen in der Startelf geben wird, sei ja aber schon lange bekannt. "Das Leben ist immer im Fluss", sagt Flick, daher müssten immer wieder junge Spieler - insgesamt zähle das Trainerteam momentan 30-35 Spieler zum Kader der Nationalelf zugehörig - in die Mannschaft integriert werden. Der Vize-Meister der letzten Asien-Meisterschaft sei für eine solche Bewährungsprobe der dafür nötige starke Gegner: "Die Australier haben eine gute Ordnung, spielen sehr diszipliniert und lieben den Zweikampf und den Körpereinsatz. Sie schonen sich nicht und schonen den Gegner nicht." Zudem wollten sie in Deutschland mit dem Trainer Holger Osieck sicher das 0:4 aus der WM-Vorrunde in Südafrika ein Stück weit egalisieren.

Der lange verletzte Arne Friedrich (Bandscheibe) steht also vor seinem Comeback im Nationaldress. Seit der WM konnte der Neu-Wolfsburger keine Länderspiele mehr absolvieren, nun wird er endlich sein 80. Länderspiel bestreiten können. Die Konkurrenten um seinen Platz in der Innenverteidigung hätten ihre Sache sehr gut gemacht, doch nun wolle er sich wieder heran kämpfen. Die meisten Fragen an den 31-Jährigen drehten sich jedoch um seine Situation im Verein. So wusste er zu berichten, dass die in Wolfsburg verbliebenen Spieler unter Felix Magath hart an der Kondition arbeiteten: "Der Muskelkater bei denen ist da - und er geht auch nicht weg", so Friedrich mit einem Schmunzeln. Er selbst habe noch nicht mit Felix Magath zusammengearbeitet, das sei so etwas wie eine neue Lebenserfahrung. Der Abwehrmann hofft, "dass mit Magath der Erfolg zurückkommt".

Auch Marcel Schmelzer freute sich über die Chance, gegen Australien von Beginn an zu spielen "und ein bisschen Druck aufzubauen". Natürlich wolle der 23-jährige Dortmunder die Gelegenheit nutzen, Joachim Löw von seinen Qualitäten zu überzeugen. Mit seinem Konkurrenten um die Position Dennis Aogo habe er aber keine Differenzen. Schließlich kenne man sich noch von der U-21.

Dass mit Hummels und wohl auch Götze zwei weitere Dortmunder im Team stehen werden, würde ihm den Wiedereinstieg nach dem Debüt gegen Schweden sicher erleichtern. Aber auch die anderen Spieler hätten die Integration der jungen Newcomer sehr leicht gemacht. Eventuell steht ja noch ein weiterer Dortmunder am Dienstagabend in Mönchengladbach auf dem Feld: BVB-Ersatzkeeper Mitchell Langerak ist im Kader von Holger Osieck. "Ich hoffe, dass er spielen darf. Wenn dann noch einer von uns Dortmundern ihm einen reinmacht, wäre das sicher gut für das Training daheim", meinte Schmelzer mit einem Lachen.

Schmelzer bleibt locker, Mertesacker pausiert

Generell scheint der zu den "jungen Wilden" gerechnete Jungprofi unbekümmert an seine mögliche Nationalelfkarriere heranzugehen: "Ich spiele einfach drauf los. Ich mache mir keine Gedanken, was da auf mich zukommt."

Das Abschlusstraining ging indes ohne Per Mertesacker über die Bühne. Der Abwehrspieler blieb zur Regeneration im Hotel, soll aber am Dienstag im Kader stehen. Für die Startformation ist Mertesacker nicht vorgesehen.