Sie hatten sich einen Neuzugang mit "Tempo und Tiefgang" gewünscht, betonte Oliver Glasner noch einmal. Dieser Wunsch wurde dem Trainer des VfL Wolfsburg mit den Neuzugängen Bartosz Bialek und Maximilian Philipp offenbar nicht erfüllt. Also ärgert er sich nun, auch noch einen Monat nach Schließung des Transferfensters. "Ich habe nur gesagt, dass wir das Transferziel in der Offensive nicht realisieren konnten", erklärt Glasner. "Das ist schade, darüber haben wir uns monatelang unterhalten."
Jörg Schmadtke, der Glasner im Sommer 2019 vom Linzer ASK verpflichtet hat, nimmt die Aussagen seines Trainers gewohnt gelassen auf. Wenngleich er deutlich macht, dass sie ihm nicht gefallen. "Ich finde es nicht gut", sagt der 56-Jährige, "ich finde den Zeitpunkt unglücklich." Am Sonntag empfängt der VfL die TSG Hoffenheim, anschließend begibt sich die Liga erneut in eine Länderspielpause.
Warum geht Glasner derart in die Offensive und lässt auch jede Chance verstreichen, die Wogen zu glätten? "Seine Unzufriedenheit scheint so groß zu sein, dass er sich nun geäußert hat", meint Schmadtke, der nun das Gespräch mit seinem Trainer suchen muss. Gegenüber dem "Sportbuzzer" präzisierte Schmadtke, dass mehrere Transferideen des Trainers nicht finanzierbar gewesen seien. "Die Vorstellungen, die von ihm kamen, waren nicht realisierbar", sagte Schmadtke. "Das ist ja nicht Phantasialand hier. Man kann nicht Dinge haben wollen, die unrealistisch sind."
Vor dem Spiel am Sonntag ist aktuell noch nicht mit einer Entlassung des Österreichers zu rechnen, für die Zeit danach erscheint dies fast schon unumgänglich zu sein. Das Tischtuch zwischen Trainer und der sportlichen Führung, das schon in vergangenen Monaten einige Risse bekommen hat, dürfte nun zerschnitten sein.