2. Bundesliga

Schiedsrichter-Frust: 1. FC Kaiserslautern beschwerte sich beim DFB

Strasser muss gegen Nürnberg auf neun Akteure verzichten

Schiedsrichter-Frust: FCK beschwerte sich beim DFB

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigt Kaiserslauterns Benjamin Kessel (2.v.r.) die Rote Karte.

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigt Kaiserslauterns Benjamin Kessel (2.v.r.) die Rote Karte. imago

Wie schon im vorangegangenen Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim (2:3) hatte das Spiel der Lauterer Mitte der zweiten Hälfte gegen Ingolstadt eine entscheidende Wendung genommen: Benjamin Kessel setzte zu einer riskanten Grätschte an, spielte aber an der rechten Außenlinie klar den Ball. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck wertete das Einsteigen des mit Gelb vorbelasteten Rechtsverteidigers allerdings als ein Foulspiel und zückte die zweite Verwarnung - wodurch Kessel vom Platz flog. Anders als in Heidenheim, als Lukas Spalvis wegen einer Tätlichkeit das Feld verlassen musste, lag der Unparteiische hier jedoch falsch. "Das war kein Foul", betonte Kessle nach dem Spiel vehement. "Ich bin erfahren genug, um 80 Minuten mit einer Gelben Karte zu spielen." Von seinen Mannschaftskollegen, die Minuten später den 1:1-Ausgleich einstecken mussten, erhielt der 30-jährige Sommer-Neuzugang Rückendeckung.

In einem ausführlichen Gespräch haben wir diesen Fall besprochen von vonseiten des DFB vollstes Verständnis für unsere Ansichten erfahren.

Kaiserslauterns Sportdirektor Boris Notzon
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Was die Pfälzer aber mit etwas Verspätung weiter erzürnte: TV-Bilder zeigten, wie Schiedsrichter Jöllenbeck (kicker-Note 4,5) nach dem Spiel FCK-Stürmer Sebastian Andersson den Handschlag verweigerte, stattdessen mit seinem Gespann den Weg in die Kabine suchte. Anlass genug für den Verein, bei DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz-Michael Fröhlich Beschwerde einzureichen. "Dabei haben wir auch die Gelb-Rote-Karte für unseren Spieler Benjamin Kessel kurz thematisiert. Uns war vor allem aber wichtig, unseren Unmut über den nicht erfolgten Handschlag zum Ausdruck zu bringen, da dies nicht im Sinne des Fair-Play-Gedankens stehen kann", wird Sportdirektor Boris Notzon in einer Stellungnahme des Vereins am Mittwochabend zitiert. "In einem ausführlichen Gespräch haben wir diesen Fall besprochen von vonseiten des DFB vollstes Verständnis für unsere Ansichten erfahren."

Jeff Strasser

Muss auf neun Profis verzichten: FCK-Trainer Jeff Strasser. imago

Damit ist für den Klub das Thema zu den Akten gelegt, wie Pressesprecher Stefan Rosskopf am Donnerstagmittag erklärte. Cheftrainer Jeff Strasser betonte zudem, dass Schiedsrichter-Entscheidungen nicht als Alibi im Abstiegskampf herhalten dürften. "Wir hoffen, dass wir am Samstag vielleicht mal zu elft zu Ende spielen", fügte Mittelfeldmann Christoph Moritz mit einem Augenzwinkern an.

Neun Profis sind gesperrt oder verletzt

Auswirkungen hat die Gelb-Rote Karte trotzdem. Da nun auch Kessel, der wohl vom zuletzt im Mittelfeld aufgebotenen Phillipp Mwene ersetzt wird, gesperrt ausfällt und erst wieder zum Pflichtspiel-Auftakt im kommenden Jahr beim SV Darmstadt spielberechtigt ist, muss Strasser gegen Nürnberg auf insgesamt neun Profis verzichten. Neben dem ebenfalls Rot-gesperrten Spalvis ist auch Nachwuchskraft David Tomic (bislang nur gegen Braunschweig und Union im Profi-Kader) wegen eines Platzverweises im Oberliga-Team nicht spielberechtigt. Verletzungsbedingt fehlen dem FCK außerdem die Innenverteidiger Giulinao Modica (Knieverletzung), Marcel Correia (Sprunggelenkverletzung), die Mittelfeldakteure Daniel Halfar (Hüftverletzung), Mads Albek (Schambeinreizung) sowie die Angreifer Kacper Przybylko (Ödem im Mittelfuß) und Osayamen Osawe (Aufbautraining).

pau