Bundesliga

Schalkes Sturmproblem: Uth stellt die Qualitätsfrage

Schalker Misere hält an - Gross spricht über größtes Manko

Schalkes Sturmproblem: Uth stellt die Qualitätsfrage

Sichtlich angefressen: Mark Uth.

Sichtlich angefressen: Mark Uth. imago images

Einig waren sich die Königsblauen darin, dass die ersten 30 Minuten okay waren, ehe alles den Bach runterging. "Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und wenn wir so spielen, sind wir einfach nicht wettbewerbsfähig", drückte sich Uth bei "Sky" deutlich aus und wollte fehlendes Spielglück nicht geltend machen. "Sicherlich hatten wir in ein paar Situationen auch Pech, aber von Glück zu reden ist schwer, wenn du so klar verlierst."

Uth kritisierte das Defensivverhalten. "Es ist zu einfach, gegen uns Tore zu schießen", stellte der 29-Jährige fest und war damit auf einer Linie mit Schöpf ("Es ist mir ein Rätsel, dass der Gegner so einfach ein Tor machen kann"). Uth nahm sich selbst aber auch nicht direkt aus der Schusslinie. So gab er zu, dass er in der siebten Minute "das 1:0 vielleicht hätte machen können. Das nehme ich auf meine Kappe."

Gross fordert mehr Effizienz

Für Gross war das 2:0 durch Jhon Cordoba nach der Pause der Knackpunkt im Spiel. "Das zweite Gegentor hat uns das Genick gebrochen, dann war der Elan weg", sagte der Schweizer und verriet, was das größte Manko der Knappen war. "Wir müssen vor dem Tor effizienter sein." Die Sturmspitze hatte auch Uth als Problemzone ausgemacht. Hoppe mache dort zwar seinen Job "gut, er haut sich voll rein, aber es ist halt schwer in der Bundesliga", sagte Uth und forderte dabei die Klub-Oberen auf, "auf dem Transfermarkt tätig werden. Wir brauchen unbedingt Spieler, die uns sofort weiterhelfen können."

Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, den einen oder anderen Spieler zu verpflichten, der nicht erst ausgebildet werden muss.

Christian Gross

Dass die Schalker frisches Blut brauchen könnten, weiß auch Gross. Der 66-Jährige wies aber auch auf "gewisse finanzielle Engpässe" hin. "Jochen Schneider (Sportvorstand, Anm. d. Red.) versucht das Unmögliche. Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, den einen oder anderen Spieler zu verpflichten, der auch schon Persönlichkeit hat und nicht erst ausgebildet werden muss."

Es geht also um gestandene Profis, die nach Gelsenkirchen kommen sollen. Spieler eines Kalibers von Sead Kolasinac, dessen Transfer auch Uth als "ersten guten Schritt" bezeichnete. Vom Bosnier (94 Bundesliga-, 78 Premier-League-Spiele) scheint auch Gross überzeugt. "Jeder Zuzug dieser Güteklasse tut uns natürlich gut", stellte der Trainer klar und sagte auch, wo er den größten Handlungsbedarf sieht: "Grundsätzlich brauchen wir auf den Außenpositionen druckvolle Spieler, die auch torgefährlich sind. Wir brauchen mehr Torgefahr."

Wir sind ja nicht Bayern München.

Alessandro Schöpf

Mit der fehlenden Torgefahr hat der Eidgenosse sicherlich nicht Unrecht, immerhin hat Königsblau bislang in 14 Ligaspielen erst mickrige acht Tore zustande gebracht - kein Bundesligist hat weniger. Für Schöpf jedoch ist klar, dass man "mit der Qualität auskommen" müsse, die da sei. "Es bringt nichts, sich etwas zu wünschen. Wir sind ja nicht Bayern München." Der Österreicher zeigte sich vor allem darüber besorgt, dass die Schalker ein Kopfproblem haben. "Sobald wir in Rückstand geraten, gehen bei uns die Köpfe runter. Das ist zwar ein Stückweit der Situation geschuldet, aber trotzdem. Mir fehlen die Worte."

Sorge bereitet auch Steven Skrzybski, der nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung verletzt runter musste. "Wie es aussieht, ist es eine Bänderverletzung am Knie mit der ersten Aktion", sagte Gross. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus.

drm

Bilder zur Partie Hertha BSC - FC Schalke 04