Im Vergleich zur 5:2-Gala bei Inter Mailand änderte Schalke-Trainer Ralf Rangnick sein Team auf einer Position: Schmitz rückte für Baumjohann in die Startelf.
Wolfsburgs Trainer Felix Magath brachte nach dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt drei Neue: Für Friedrich (Gelb-Rot-Sperre), Polak und Helmes durften Madlung, Hasebe und Koo ran.
Es waren kaum zwei Minuten gespielt, und schon lag der Ball im Wolfsburger Netz - doch Farfan stand bei Rauls Pass knapp im Abseits (2.). Diese Szene zeigte aber, dass Schalke sofort drin war in der Partie, mit viel Aggressivität weitere Akzente setzte. Raul per Kopf (6.) und Schmitz von der Strafraumgrenze (10.) näherten sich jeweils nach Vorlage des emsigen Farfan dem Tor an.
Der Ball zirkulierte besser und sicherer bei den "Königsblauen". Beim VfL, der hoch stand, lief offensiv zunächst wenig zusammen - auch weil sich Papadopoulos liebevoll Diego annahm. Mit zunehmender Spieldauer gelang es den Niedersachsen aber, die Räume besser zu verdichten und vereinzelt nach Balleroberung schnell umzuschalten (Schäfer, 19.).
Schalkes Anfangselan jedenfalls war verpufft. Auf der Suche nach der Lücke im Deckungsverbund der "Wölfe" mangelte es an Tempo, an Ideen und bei den Flanken, die fast allesamt von der der rechten Seite in den Strafraum flogen, an Präzision.
Ab Mitte des ersten Durchgangs neutralisierten sich die Kontrahenten meist in der neutralen Zone. Schalkes Weg zum gegenerischen Gehäuse blieb bis kurz vor der Pause versperrt, etwas aktiver und zielstrebiger war nun der VfL (Riether, 28., 32.). Echte Tormöglichkeiten blieben aber Fehlanzeige, weil auch Grafite aus der Distanz zu hoch zielte (35.) und Schäfer mit seinem schwächeren rechten Fuß Neuer nicht ernsthaft gefährden konnte (38.).
Schalke fehlte es an Frische, lediglich eine Hereingabe von Jurado ängstigte kurzzeitig das Innenverteidiger-Pärchen Kjaer und Madlung, doch Raul und Edu verpassten unisono (44.).
Der 29. Spieltag
Beide Klubs tauschten beim Wiederanpfiff Personal aus. Bei S04 kam Baumjohann für Schmitz, bei der Magath-Elf ersetzte Pekarik Kjaer.
Das Duell brauchte wenig Anlaufzeit, um lebendiger zu werden. Beide Teams suchten schnell den Weg vor des Gegners Tor. Auch wenn weiterhin vorerst die zwingenden Möglichkeiten ausblieben, so stieg doch der Unterhaltungswert mit einigen Tor- und Strafraumszenen an (Grafite, 50., Uchida, 53.).
Baumjohann erwies sich als belebendes Element im Spiel der Rangnick-Elf und verpasste nach einer guten Stunde die Führung knapp: Nach Farfans Hereingabe wurden nacheinander Jurado und der Joker in bester Position abgeblockt. Baumjohann schnappte sich das Leder erneut, abgefälscht sauste der Ball an die Querstange (62.). Nur drei Minuten später fischte Benaglio den verdeckten Flachschuss des unter Rangnick wieder gefragten Mittelfedmanns aus dem linken Eck.
Die "Königsblauen" hatten das Heft nun immer fester in der Hand, den Gästen fehlte es an Entlastung. Mit Folgen: Edu nahm Uchidas Einwurf mit der Brust an und fand Farfan an der Strafraumgrenze. Der Ball lag auf dem falschen (linken) Fuß, der Peruaner schlenzte mit rechts zu Jurado, der aus 13 Metern per Aufsetzer ins rechte Eck einnetzte (76.).
Magath reagierte, mit Helmes für Koo kam ein frischer Offensivakteur (79.). Doch die Abteilung Angriff der Niedersachsen sollte nicht mehr anspringen, die "Wölfe" kamen nicht mehr gefährlich vor das Tor der Gastgeber. S04 beendete so seine Negativserie gegen den VfL nach vier Niederlagen und vier Unentschieden und verschärft die Abstiegsängste der Wolfsburger.
Schalke 04 ist am Mittwoch im Champions-League-Rückspiel gegen Inter Mailand am Ball, in der Liga wartet am nächsten Samstag um 18.30 Uhr das Gastspiel in Bremen. Der VfL Wolfsburg empfängt drei Stunden vorher den FC St. Pauli.