Schalkes Coach Jupp Heynckes baute die Anfangsformation im Vergleich zum vergangenen Bundesliga-Spiel ( 1:2 in Freiburg) auf drei Positionen um: Alcides, Matellan und Agali blieben draußen, dafür kamen Hajto, Kläsener und Seitz. Bei Frankfurt wurde die Startformation im Vergleich zum 1:3 gegen den FCK durch Trainer Willi Reimann wie folgt umgebaut: Puljiz übernahm den rechten Streifen für den verletzten Preuß (Muskelfaser-Riss) und Chris spielte an Stelle von Skela.
Schalke war sichtlich bemüht, die zuletzt kritische Anhängerschar mit viel Engagement wieder auf seine Seite zu ziehen. In der Anfangsphase gelang dies nur Hajto, der nach einem schellen Gegenstoß über Altintop überhastet abschloss und so das Ziel aus 16 Metern verfehlte.
Die Frankfurter Marschrichtung war klar. Angetreten mit nur einer Spitze (Cha), machten die Hessen die Räume im Mittelfeld sehr eng, so dass aus diesem Bereich kaum Anspiele auf die Spitzen Seitz und Glieder kamen.
Nach rund 25 Minuten wurde das Offensivspiel der Königsblauen druckvoller. Allen voran Altintop schob immer wieder an und zeigte sich in dieser Phase als Dreh- und Angelpunkt. Als die Frankfurter Hintermannschaft in der 33. Minute den Ball erneut nur halbherzig klären konnte, war der junge Türke mit einer genauen Flanke zu Rodriguez zur Stelle, der unbedrängt zum 1:0 einköpfen konnte. Die Passivität der Frankfurter in den letzten Minuten hatte sich gerächt.
Schalke spielte nun euphorisch nach vorne, verlor aber mitunter im Aufbauspiel zu schnell den Ball und wurde durch einen eiskalt vorgetragenen Konter der Hessen bestraft. Chris eroberte sich dabei den Ball im Mittelfeld, schickte Kreuz steil, um letztlich dessen Flanke selbst zum 1:1 ins Schalker Tor zu spitzeln. Nach dem Ausgleichstreffer dauerte es einige Minuten, ehe Schalke sich wieder sortiert hatte, doch mit Ausnahme von Altintop zeigten die Königsblauen zu wenig Zielstrebigkeit im Spiel nach vorne. Vor allem auf den beiden Flügeln (Seitz, Rodriguez) passierte zu wenig.
In der Halbzeitpause reagierte Trainer Heynckes und brachte mit Hanke einen weiteren Stürmer, Aufbauspieler Kobiashvili blieb für den U-21-Nationalspieler draußen. Doch schwungvoller wurden die Angriffsbemühungen der Schalker dadurch zunächst nicht. Seitz, der vom rechten Flügel auf links wechselte, sorgte mit einem Schlenzer aufs lange Eck (49.) für etwas Gefahr, doch blieb das Spiel der Westdeutschen weiterhin viel zu sehr durch die Mitte angelegt. Dort hatten die Frankfurter Abwehrspieler Tsoumou-Madza und Cipi keinerlei Probleme, das durchsichtige Spiel der Hausherren zu stoppen. Offensiv ging freilich bei der Reimann-Elf auch im zweiten Abschnitt wenig zusammen. Cha arbeitete sich als einzige Spitze gegen Waldoch und Kläsener auf, hatte aber dank seiner Schnelligkeit immer wieder mal den Ansatz zu einer Chance.
Ab der 70. Minute ging der Faden im Spiel der Schalker vollends verloren. Altintop baute nun merklich ab, die Sturmspitzen blieben weiterhin stumpf. Mit zunehmender Unansehnlichkeit der Partie stiegen die Aktien der Frankfurter auf einen Punkt, den sie aus taktischer Sicht wohl von Anfang an anstrebten und letztlich auch bekamen.
Schalke war über weite Strecken die Ton angebende Mannschaft, doch blieb sie zuletzt den Nachweis schuldig, Frankfurt dauerhaft unter Druck zu setzen. Dafür war das Spiel der Königsblauen zu durchsichtig, wobei die Frankfurter lange Zeit mehr auf Spielzerstörung setzten, als selbst den weg nach vorne zu suchen. In dieser Verfassung sind die Könisgblauen von den eigenen Ansprüchen ein gutes Stück entfernt, Frankfurt verdiente sich den Auswärtszähler dank konsequentem Defensivverhalten und einer nahezu 100-prozentigen Chancenverwertung.