Der Aufreger der ersten Hälfte: Mertesacker bringt Höwedes zu Fall, der fällige Elfmeterpfiff bleibt aus. picture alliance
Schalkes Trainer Felix Magath schenkte derselben Elf das Vertrauen, die zuletzt mit 1:0 bei Hertha BSC gewann. So erhielt Hao Junmin auf der Flügelstürmerposition erneut den Vorzug vor Edu und Sanchez.
Zwei Änderungen hingegen bei Bremen nach dem 1:0 gegen Köln: Für Marin und Hunt, den unter der Woche muskuläre Probleme plagten, begannen Borowski und Hugo Almeida.
Die Partie in der Veltins-Arena begann abwechslungsreich, beide Mannschaften zeigten Aggressivität in den Zweikämpfen und suchten den Weg nach vorne. Die erste Gelegenheit bot sich den Bremern nach nur wenigen Sekunden - Almeida flog an einer Flanke von Özil knapp vorbei. Schalke zeigte sich in der 6. Minute zum ersten Mal: Farfan brachte das Leder aus spitzem Winkel per Kopf nicht mehr Richtung Tor. Die prickelnde Anfangsphase fand auf der anderen Seite ihre Fortsetzung. Neuer klärte mit einer Hand nur unzureichend, der am Strafraumrand lauernde Bargfrede setzt den Ball aber weit über das Tor (8.).
Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gelsenkirchener die Intiative. Die beste Chance der ersten Hälfte gehörte folgerichtig den Hausherren: Rafinhas Flanke von rechts fand in Kuranyi ihren Abnehmer, sein Kopfballaufsetzer klatschte an die Latte! Wiese wäre geschlagen gewesen (22.).
Der 33. Spieltag
In den restlichen Szenen der ersten Hälfte stand Referee Knut Kircher im Mittelpunkt. Pizarro startete in der 28. Minute Richtung Strafraum, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Der Peruaner stand aber wohl auf gleicher Höhe. In der 42. Minute lag Kircher dann definitiv falsch. Der mit aufgerückte Höwedes versetzte Mertesacker und drang in den Strafraum ein. Der Bremer Abwehrchef hielt den Schalker an der Schulter fest - doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Als auch noch Kuranyi unmittelbar vor der Pause wegen einer vermeintlichen Abseitsposition zu Unrecht zurückgepfiffen wurde, waren die Gemüter der Knappen-Fans endgültig erhitzt.
Zunächst wirkte Schalke von den Geschehnissen wenig geschockt, suchte weiter den Weg nach vorne. Aber nicht lange. Denn Werder hatte mit Mesut Özil, der sein 100. Bundesligaspiel absolvierte, einen hochmotivierten Akteur auf dem Platz. Beim ersten starken Solo des Ex-Schalkers verfehlte er noch knapp das Tor, Schmitz hatte nicht gut ausgesehen (54.). Der zweite Alleingang nur eine Minute später erbrachte das gewünschte Ergebnis. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß kam der Ball über Frings und Bargfrede zu Özil, der Schmitz und Bordon ganz alt aussehen ließ. Der Nationalspieler behielt allein vor Neuer die Nerven und markierte mit einem Flachschuss ins lange Eck das 1:0.
Magath reagierte sofort, brachte Edu und Gavranovic für Schmitz und Hao. Es half nichts. Schalke leistete sich in Person von Westermann den nächsten haarsträubenden Fehler. Nutznießer war auf der rechten Bremer Seite einmal mehr Özil, der in der Mitte den völlig freien Almeida sah. Der Portugiese schob allein vor Neuer nach Özils punktgenauem Querpass mühelos ein (64.).
Machten von sich hören: Die Torschützen Mesut Özil und Hugo Almeida. picture alliance
Es war der Genickbruch für die Königsblauen. Werder stand in der Defensive kompakt und gefiel zudem durch gelegentliche Konter. Mehr als ein 16-Meter-Schuss von Rakitic (75.), der gut eineinhalb Meter am Tor vorbeiflog, sprang für lange Zeit nicht heraus. Den Knappen-Fans war's egal. Die Welle schwappte durchs Stadion - der Dank für eine starke Saison, die immerhin in der Champions League mündete. Hochzufrieden durften freilich auch die Bremer sein. Aufgrund der Ergebnisse in den anderen Stadien liegt die Schaaf-Elf nun mit zwei Punkten Vorsprung auf Rang drei.
Schalke reist am Samstag nach Mainz, für beide Teams geht es um nichts mehr. Bremen hat den HSV zur gleichen Stunde zu Gast und kann den Champions-League-Qualifikationsrang aus eigener Kraft verteidigen.