Schalkes Trainer Domenico Tedesco veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in Bremen auf zwei Positionen: Bentaleb und McKennie (Startelf-Debüt) spielten für Konoplyanka und Stambouli (beide Bank).
Bayerns Coach Carlo Ancelotti warf nach dem 4:0-Heimsieg gegen Mainz die Rotationsmaschine an und tauschte gleich sechsmal Personal: Ulreich, James, Javi Martinez, Rudy, Süle und Tolisso begannen für Neuer (Haarriss im linken Mittelfuß), Boateng, Hummels, Thiago, Vidal (alle Bank) und Robben (nicht im Kader).
Fährmann glänzt - Videobeweis spricht FCB Handelfmeter zu
Schalke versuchte sich in den ersten Minuten mit frechen Angriffen Respekt zu verschaffen. München aber nahm den Hausherren schnell den Wind aus den Segeln und bestimmte das Geschehen mit viel Ballbesitz. Erste Gelegenheiten ließen nicht lange auf sich warten: Rudy aus der Distanz (8.) und Müller aus der Nähe (10.) scheiterten jeweils am reaktionsschnell und glänzend reagierenden S04-Torwart Fährmann.
Als die Gelsenkirchener die ersten FCB-Angriffswellen nach 20 Minuten schadlos überstanden hatten, rückte das Schiedsrichtergespann in den Fokus: Zunächst wurde Königsblau ein Abseitstreffer zu Recht aberkannt, was auch ohne den Videobeweis festgelegt werden konnte (22.). Genau dieser wurde dann konsultiert, als James bei einer Flanke die Kugel über den Fuß von Naldo an dessen Arm lenkte (23.). Die Entscheidung: Handelfmeter! Lewandowski trat an und verwandelte sicher zum 1:0 für Bayern (25.).
James vollendet Direktpasskombination
Während Spieler und Fans laut protestierten, nutzten die Bayern eine Unachtsamkeit in der Schalker Defensive zum 2:0: Nach einem Einwurf tief in der S04-Hälfte eroberten die Münchner den Ball und ließen diesen mit mehreren Direktpässen zu James wandern, der aus elf Metern freistehend vollstreckte (29.). In der Folge bemühten sich die Knappen um eine Antwort - wirklich gefährlich wurde es aber lediglich nach einer Caligiuri-Flanke, bei der das Leder gefährlich vor der Torlinie hin und her flipperte (31.). Ansonsten behielt der FCB durch viel Ballbesitz die Zügel in der Hand und nahm die Zwei-Tore-Führung mit in die Pause.
Müller an den Pfosten, Schalke drängt, Vidal trifft
Bundesliga, 5. Spieltag
Tedesco reagierte zur Pause und brachte mit Wiederbeginn Konoplyanka, der das Offensivspiel der Königsblauen beleben sollte. Zunächst aber verbuchten die Bayern einen Hochkaräter: Müller köpfte eine James-Flanke aus sechs Metern an den rechten Pfosten (51.). Dann starteten die Knappen den ein oder anderen vielversprechenden Entlastungsangriff: Konoplyanka (57.) und Goretzka (60.), der immer wieder über den rechten Flügel ausbrach, zielten knapp vorbei. Wenig später scheiterte Burgstaller frei vor Ulreich aus vollem Lauf an einer Fußabwehr des FCB-Keepers (66.).
Die Partie war mittlerweile offener und ging nun flotter hin und her. Zum einen, weil S04 unentwegt den Weg nach vorne suchte, zum anderen, weil sich daraus Kontermöglichkeiten für die Gäste ergaben. Dem hektischen Treiben bereiteten dann die Münchner ein Ende und beruhigten die Partie mit vielen Quer- und Rückpässen. Ausgerechnet in dieser Phase schlug der Rekordmeister dann wieder zu. James hob das Leder gefühlvoll auf den Elfmeterpunkt, wo der mittlerweile eingewechselte Vidal per Direktabnahme auf 3:0 stellte - ein ästhetischer Treffer (75.).
Fade Schlussphase: Nur James prüft Fährmann
In der Schlussphase war von Spannung keine Spur. München blieb spielfreudig, ließ Ball und Gegner laufen. Die Gelsenkirchener waren deshalb in der Defensive gebunden und kamen kaum noch nach vorne. Für ein Raunen sorgte dann noch einmal James, der eine Müller-Flanke direkt abnahm, aber am starken Fährmann scheiterte (88.). Es blieb schlussendlich beim 0:3.
Schalke ist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim gefordert. Der FC Bayern spielt tags zuvor (20.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg.