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Unions Neuzugang Schäfer: Überzeugt von Hartnäckigkeit der Köpenicker

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Schäfer: Überzeugt von Hartnäckigkeit der Köpenicker

Andras Schäfer war mit dem Ergebnis bei seinem Union-Debüt alles andere als zufrieden.

Andras Schäfer war mit dem Ergebnis bei seinem Union-Debüt alles andere als zufrieden. picture alliance / Dennis Ewert/RHR-FOTO

Nach der Trainingseinheit am Dienstagnachmittag stand Andras Schäfer erstmals vereinsunabhängigen Medien für eine Gesprächsrunde zur Verfügung. Der ungarische Nationalspieler, der im Januar von DAC Dunajska Streda verpflichtet wurde, hatte in der Schlussphase gegen Borussia Dortmund (0:3) seinen Einstand im Union-Trikot gegeben. "Es war eine große Ehre für mich, mein Bundesliga-Debüt zu erleben. Ich bin nicht glücklich mit dem Ergebnis. Wir waren vor dem Tor nicht effizient genug", sagte der 22-Jährige. "Ich habe aber niemals zuvor erlebt, dass eine Mannschaft von den Fans gefeiert wird, obwohl es eine Niederlage gab."

Es war eine große Ehre für mich, mein Bundesliga-Debüt zu erleben.

Andras Schäfer

Schäfer scheint sich bereits wohlzufühlen in Köpenick. Die aus Dunajska Streda mitgebrachte Oberschenkelverletzung ist auskuriert. Erste wichtige Wörter des Union-Universums - eisern und Tore schießen - hat er schon verinnerlicht. Er lernt Deutsch. Mit dem Sprechen hapert es noch. "Es wird jeden Tag besser. Ich kann jedoch verstehen, was der Trainer in den Besprechungen sagt. Es muss nicht extra übersetzt werden", so Schäfer.

Zum Land seines neuen Arbeitgebers hat er einen Bezug. Schäfer berichtet von deutschen Vorfahren aus dem bayerischen Raum. Das sei aber drei oder vier Generationen her. Bei der Europameisterschaft 2021 hat Ungarns Fußballer des Jahres 2021 in München im Vorrundenspiel gegen Deutschland (2:2) Torwart Manuel Neuer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung der Magyaren bezwungen.

Schäfer hatte auch Angebote anderer Bundesligisten

Die EM erwies sich für Schäfer als Türöffner. Allein aus Deutschland hätte es drei, vier Anfragen gegeben - auch vom nächsten Gegner Arminia Bielefeld, erzählt Schäfer. Den Zuschlag bekam aber Union. "Es war der Verein, der mich als Erster wollte. Sie sind drangeblieben und haben nicht aufgegeben. Als ich mehr Details über den Verein erfahren habe, wusste ich, dass es der richtige ist", so Schäfer.

Obwohl sich Schäfer bei der EM ins Schaufenster stellte, blieb er noch ein weiteres Halbjahr in Dunajska Streda. Das hat mit seiner ungarischen Herkunft zu tun. Dunajska Streda ist das Zentrum der ungarischen Minderheit der Slowakei. Oszkar Vilagi, der Hauptaktionär des Vereins, sei laut Schäfer vom Papier her zwar Slowake, aber eigentlich ein Ungar. "Es gibt viele Ungarn in der Region. Ich hatte als Ungar einen großen Namen nach der EM. Deshalb war es schwer, mich gehen zu lassen", erzählt Schäfer. "Der Eigentümer sagte, dass ich auf das perfekte Angebot warten soll. Jetzt im Winter konnte ich wechseln. Dafür bin ich sehr dankbar."

Hinsichtlich des Saisonziels ist Schäfer auf Unions Vereinslinie. Erst einmal sollen 40 Punkte her. Dann könne man weiterträumen. Schäfer will so viele Einsatzminuten wie möglich sammeln und "nach und nach eine größere Rolle spielen". In Dunajska Streda war Schäfer mit seinen gerade einmal 22 Lenzen einer der älteren Spieler. Ballnetze tragen, gehörte damit nicht zu seinen Aufgaben. In Köpenick droht ihm das jetzt wieder. Damit kann er aber leben.

Quartett meldet sich zurück

Erst einmal soll am Samstag in Bielefeld etwas herausspringen. "Es ist ein Verein, der gegen den Abstieg kämpft. In den letzten Wochen haben sie es wirklich gut gemacht. Wir haben aber auch die Chance, dort drei Punkte zu holen", sagte Schäfer. Dabei mithelfen können wohl auch die Verteidiger Dominique Heintz und Niko Gießelmann, Angreifer Andreas Voglsammer und Ersatztorwart Jakob Busk. Sie haben Covid-19 überstanden und am Dienstag wie der zwischenzeitlich "normal" kränkelnde Offensivmannmann Keita Endo wieder mittrainiert.

Matthias Koch

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