Vor einem halben Jahr wurde die Liga in der Ukraine zunächst unterbrochen und im Nachgang auch offiziell für beendet erklärt. Der russische Angriffskrieg hatte auch den Sport im Land zum Erliegen gebracht.
1. Spieltag in der Ukraine
Am Dienstag nun standen sich erstmals wieder Fußballer aus der "VBet Liha" gegenüber. Im Nationalstadion der Hauptstadt Kiew duellierten sich Topklub Schachtar Donezk und Metalist Charkiw (0:0). Mitten im Krieg wird also wieder gespielt. Ein Grund ist, dass die Vereine dringend Einnahmen benötigen. Ein TV-Vertrag mit einem irischen Bezahlsender ermöglicht zumindest eine schmale Konto-Aufstockung.
Derzeit ist geplant, dass alle Spiele der Liga in Kiew oder im Westen des Landes ausgetragen werden. Vor Saisonbeginn waren nur die Spielstätten für den ersten Spieltag bekannt. Der FK Hirnyk Krywyi Rih, aktuell nur etwa 100 Kilometer von der Frontlinie entfernt, hat sich, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, bislang als einer von zwei Vereinen noch geweigert, die Heimat zu verlassen.
Bunker in der Nähe gefordert
Zudem müssen alle Stadien in der Nähe eines Luftschutzbunkers liegen. Bei einem Bombenalarm werden die Spiele für maximal eine Stunde unterbrochen, ist dann kein Weiterspielen möglich, werden sie nicht gewertet oder verlegt.
Die lokalen Sicherheitsbehörden werden vor jedem Spiel einzeln entscheiden, ob überhaupt gespielt werden kann. Dass überhaupt wieder gespielt wird, soll ein Zeichen der Normalität sein - an die eigene Bevölkerung, an die Welt, aber auch an die Kriegstreiber in Moskau.