Der Trainer: Schacht polarisiert. Was andere über ihn denken, ist dem 49-Jährigen egal. Der frühere Schalker geht seinen Weg, und das sehr erfolgreich. Er hat eine intakte Mannschaft übernommen, sinnvolle Verstärkungen geholt und die Taktik etwas verändert - offensiver und mit mehr Kurzpässen. "Es ist unglaublich, was die Spieler geleistet haben. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs", sagt Schacht, der zuvor unter anderem beim Westfalenligisten FC Kaan-Marienborn und beim FC Vaduz als Assistent von Pierre Littbarski tätig war.
Die Mannschaft: Bergisch Gladbach hat 76 Treffer erzielt, nur zwei Teams waren besser. Trotzdem spricht Schacht von einem Offensivproblem und hat damit nicht unrecht. Die 09er haben einige Spiele sehr klar gewonnen, aber zu oft knapp verloren, weil sie ihre zahlreichen Chancen nicht genutzt haben. Deshalb war das Prunkstück eher die Defensive mit den überragenden Innenverteidigern Dennis Erdmann und Ricardo Retterath. Im Mittelfeld hat in engen Duellen oft Rachid Eckert den Unterschied ausgemacht. Für die neue Saison wurden bisher Thomas Götz (Sturm, VfL Leverkusen), Michael Cebulla (Tor, Windeck), Bünyamin Kilic (Mittelfeld, Hennef), Patrick Ziesing (Abwehr, Leverkusen II) und Mitsuhiro Haneda (Mittelfeld, SF Marburg) verpflichtet.
Der Verein: Es geht ausschließlich um den Klassenerhalt, das ist allen Verantwortlichen klar. Der SV 09 geht finanziell kein Risiko ein und wird wieder einen der kleinsten Etats haben. "Der Aufstieg war eine Überraschung", erklärt Dietmar Schacht. "Der Klassenerhalt wäre eine Sensation."
Sven Winterschladen