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Schach-Weltmeister Carlsen unterliegt 16-Jährigem

Nach Erigaisi schlägt auch Gukesh den Norweger

Schach-Weltmeister Carlsen unterliegt 16-Jährigem

Zwei Niederlagen binnen zwei Tagen: Magnus Carlsen.

Zwei Niederlagen binnen zwei Tagen: Magnus Carlsen. IMAGO/ZUMA Wire

Der 16 Jahre alte Donnarumma Gukesh bezwang Carlsen in Runde 9 des Turniers mit Weiß und ist damit der jüngste Spieler, der den Norweger als Weltmeister geschlagen hat. "Gegen Magnus zu gewinnen, ist immer besonders, aber ich war heute nicht sehr stolz auf mein Spiel", sagte Gukesh nach dem Sieg bescheiden. Carlsen lobte seinen Kontrahenten: "Er hat zuletzt im klassischen Schach extrem beeindruckend gespielt. Dieser Schnellschach-Sieg war vielleicht nicht seine stolzeste Errungenschaft. Aber zu gewinnen, ist immer schön", meinte der Norweger.

Carlsen stand mit einem Vorteil von zwei Bauern eigentlich besser, machte dann aber einen folgenschweren Fehler beim Zug mit einem Turm, der ihn komplett ins Hintertreffen beförderte. Am Samstag hatte er erstmals gegen Arjun Erigasi (19) den Kürzeren gezogen.

Gegen Magnus zu gewinnen, ist immer besonders, aber ich war heute nicht sehr stolz auf mein Spiel.

Donnarumma Gukesh

Die aufstrebende junge Generation indischer Großmeister macht dem Weltmeister das Leben schwer. Im Februar hatte Carlsen bereits gegen Praggnanandhaa Rameshbabu verloren (damals 16 Jahre, 6 Monate und 10 Tage). Dessen Landsmann Gukesh war beim Sieg gegen Carlsen nun knapp zwei Monate jünger.

Donnarumma Gukesh

Bezwang den Weltmeister - und war gar nicht so zufrieden: Donnarumma Gukesh (hier bei einem Turnier Anfang August). picture alliance / ZUMAPRESS.com

Beim "Aimchess Rapid" übernahm der Pole Jan-Krzysztof Duda drei Runden vor Abschluss der Vorausscheidung, nach der das Teilnehmerfeld um die Hälfte gekürzt wird, dank eines starken Tages die alleinige Führung. Das Turnier ist das achte von neun auf der "Meltwater Champions Chess Tour 2022", die mit 1,6 Millionen Dollar dotiert. In der Gesamtwertung belegt Carlsen derzeit Platz 1.

In den vergangenen Wochen hatte Carlsens Fehde mit US-Teenager Hans Niemann die Schach-Welt in Atem gehalten. Der Weltmeister hatte sich Ende September erstmals ausführlich zu seinem Betrugsvorwurf gegen den 19-Jährigen geäußert. Zwei Wochen zuvor hatte er eine Partie gegen Niemann nach nur einem Zug kommentarlos aufgegeben. Das Portal "chess.com" warf Niemann unlängst vor, in mehr als 100 Online-Partien betrogen zu haben.

ski