
Der frühe Knackpunkt: Alexis Sanchez verschießt den Handelfmeter gegen Audero. imago images
Es war wenig verwunderlich, dass ein Vogelschwarm das Spielfeld während der ersten Hälfte bevölkerte und sich meist erst verzog, wenn der Ball zu nahe kam. Die Partie zwischen Sampdoria und Inter gestaltete sich von Beginn an zuschauerfreundlich, an Höhepunkten mangelte es wahrlich nicht.
Zunächst war Inter dran. Keeper Audero lenkte einen Schuss von Young mit den Fingerspitzen über das Tor (8.), bei der anschließenden Ecke verfehlte Skriniar das Tor nur knapp. Halb so wild, denn der VAR meldete sich: Thorsby hatte das Leder zuvor an den Arm bekommen, es gab einen - wenn auch schmeichelhaften - Handelfmeter für Inter. Alexis Sanchez, der den angeschlagenen Lukaku (Bank) ersetzte, nahm sich der Sache an, scheiterte jedoch an Audero. Zu allem Überfluss setzte Young den Nachschuss ans Lattenkreuz (11.).
Elfmeter zurückgenommen, Elfmeter gepfiffen
Sampdoria hatte den Warnschuss vernommen und legte nun seinerseits los. Tonellis Kopfball landete an der Latte (15.), zwei Minuten später entschied der Referee auf Handelfmeter für Genua, nahm die Entscheidung aber zurück. Lautaros Handspiel war knapp außerhalb.
In der 22. Minute war es aber klar im Strafraum. Barella hatte den Arm viel zu hoch genommen, Candreva ließ sich die Chance (nach erneutem VAR-Eingriff) nicht nehmen und verwandelte sicher zum 1:0 für die Hausherren. Inter rannte nun an, doch die Genuesen blieben unbequem, bissig - und schlugen in der 38. Minute erneut zu. Damsgaards flache Hereingabe verwertete Baldé zum 2:0, Skriniar war zu spät gekommen. Inter wollte den Anschlusstreffer vor der Pause erzwingen, doch Sanchez und Lautaro vergaben gute Gelegenheiten in der Nachspielzeit.
Die zweite Hälfte startete mit starkem Regen (vor dem auch die Vögel flüchteten) und Perisic, der Young ersetzte. Inter machte zwar da weiter, wo es aufgehört hatte, blieb aber im Abschluss zu inkonsequent. Vielmehr hätte Genua nach punktgenauem Abwurf des überragenden Audero mit einem Konter fast den nächsten Volltreffer gesetzt, Handanovic parierte mit Mühe Janktos Flachschuss aus 16 Metern.
Inter bläst mit Lukaku und Eriksen zur Aufholjagd - vergeblich
Ab der 63. Minute sollte dann auch Lukaku mithelfen, das Spiel zu drehen. Es war aber nicht der Belgier, sondern ein Niederländer, der kurz darauf verkürzte. Nach einer Ecke stieg de Vrij am höchsten und köpfte aus kurzer Distanz ein, diesmal war selbst Audero chancenlos (65.). In der 70. Minute setzte Inter-Coach Antonio Conte dann auch den lange verschmähten Eriksen ein, drei Minuten später war es dann aber Lukaku, der sich erstmals zeigte. Seinen Kopfball aus kurzer Distanz entschärfte Audero aber einmal mehr herausragend, genauso wie Lautaros Versuch aus spitzem Winkel in der 80. Minute. Kurz zuvor hatte Perisic das Tor per Kopf haarscharf verfehlt.
Inter rannte in der Schlussphase unaufhörlich an, doch die Ranieri-Elf kämpfte um jeden Zentimeter, um das Ergebnis zu halten - und das mit Erfolg. Die Nerazzurri verloren erstmals nach acht siegreichen Ligaspielen wieder und verpassten damit auch den zwischenzeitlichen Sprung auf Rang eins.