
Keine Medaillen für Russland: Valeri Bortchin (1.v.re.) Vladimir Kanaikin (3.v.re.) imago
Der russische Leichtathletikverband gab den Ausschluss zweier Geher bekannt. Sie haben mehrfach Dopingkontrollen verpasst und werden deshalb suspendiert.
Betroffen sind Valeri Bortchin und Vladimir Kanaikin. Bortchin war 2006 EM-Zweiter über die 20-Kilometer-Distanz. Vladimir Kanaikin ist Weltranglisten-Zweiter über 20 und 50 Kilometer. Außerdem wurde Alexej VoiVodin aus dem russischen Verband ausgeschlossen. Der Geher war aber sowieso nicht für Olympia qualifiziert. Die Dopingaffären in Russlands Leichtathletik-Team haben bereits zum Verlust von sieben Gold- und Medaillenkandidaten geführt.
Kein Start für Gusev
Der russische Radrennprofi Vladimir Gusev ist aus dem Olympia-Team verbannt worden. Im Juli war Gusev vom Rennstall Astana entlassen worden, weil Bluttests verdächtige Werte aufgewiesen hatten. Da jedoch keine verdächtigen Substanzen gefunden wurden, war er für das olympische Einzelzeitfahren gemeldet worden. Dennoch nahm der nationale Radsportverband den Radprofi, auf Drängen des russischen Sportministers Vitali Mutko, wegen des Verdachts der Leistungsmanipulation aus dem Team.
Dunkley ist der Übeltäter
Große Erleichterung dürfte es am Dienstagabend in der jamaikanischen Olympia-Delegation gegeben haben. Denn Sprinter Julien Dunkley bestätigte in einem Radio-Interview, dass er der des Dopings verdächtige Läufer ist, der auch aus dem Peking-Aufgebot gestrichen wurde. Eigentlich eine schlechte Nachricht, doch auf der anderen Seite sind die jamaikanischen Superstars Usain Bolt und Asafa Powell dadurch entlastet.
"Ich werde verlangen, dass die B-Probe geöffnet wird, denn ich habe noch nie in meinem Leben Dopingmittel genommen und ich kenne dieses Mittel nicht", sagte Dunkley dem Radiosender an seinem Wohnort in den USA.
Palacios darf nicht werfen
Der kolumbianische Speerwerfer Noraldo Palacios darf nicht in Peking an den Start gehen. Der 28-Jährige war während eines Grand Prix in Brasilien positiv getestet worden. Obwohl er bis zuletzt seine Unschuld beteuerte, wurde er vom nationalen Verband für sechs Monate gesperrt und aus dem Aufgebot gestrichen.
Devi kam nicht in den Flieger
Der nächste mutmaßliche Dopingfall wurde aus Indien bekannt. Kurz vor dem Einchecken in den Flieger wurde Gewichtheberin Monika Devi gestoppt, weil sie positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden war. Die Ergebnisse der Probe vom 29. Juni waren erst wenige Stunden vor der Abreise der Schwerathletin aufgetaucht.
Manipulationsvorwurf gegen chinesisches Team
Vier Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele tauchen erneute Vorwürfe gegen das korrekte Alter chinesischer Turnerinnen auf. Die "New York Times" hatte bereits letzte Woche Anhaltspunkte gefunden, dass die chinesischen Turnerinnen He Kexin und Jiang Yuyuan noch nicht das für die Olympischen Spiele erforderliche Mindestalter von 16 Jahren erreicht haben. Die US-Nachrichten-Agentur AP fand nun Belege, dass auch bei Yang Yilin das Alter zugunsten einer Teilnahme in Peking manipuliert sein könnte.
Sowohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) als auch der Turn-Weltverband FIG sehen sich nicht in der Verantwortung, die Richtigkeit des Alters der chinesischen Athletinnen zu überprüfen. Dies wäre nicht der erste Fall von Altersmanipulation im chinesischen Kader. Bereits im Jahr 2000 hatte die Chinesin Yang Yun nach dem Gewinn von zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen in Sydney vor TV-Kameras zugegeben, bei jenem Wettkampf erst 14 Jahre alt gewesen zu sein.
Wütende Reaktionen gab es auf Seiten der US-Amerikaner. Der frühere amerikanische Teamchef Bela Karolyi: "Nichts dagegen zu unternehmen ist einfach nur lächerlich. Das ist genauso schlimm wie der Betrug mit Doping." Einen offiziellen Protest der US-Mannschaft gegen die mögliche Manipulation wird es jedoch nicht geben. Die Amerikanerinnen zählen wie das chinesische Team zu den Gold-Favoritinnen in Peking.
Turner Boy: Zweiter Mehrkämpfer
Der Turner Philipp Boy wird als zweiter Deutscher Mehrkämpfer neben Vize-Weltmeister Fabian Hambüchen bei den Olympischen Spielen in Peking den Mehrkampf bestreiten. "Wir haben gestern Abend im Kreise der Mannschaft zusammengesessen. Da habe ich meine Entscheidung offiziell mitgeteilt", erklärte Cheftrainer Andreas Hirsch am Dienstag nach dem Training.
Der 21-jährige Cottbuser hatte bei der Weltmeisterschaft 2007 in Stuttgart schon Erfahrungen im Mehrkampfwettbewerb sammeln können. Damals erreichte er das Finale und wurde am Ende 18. Nach einer Schulteroperation im letzten Jahr, feierte Boy ein erfolgreiches Comeback bei der Europameisterschaft im Mai, bei der er mit dem Deutschen Team die Silbermedaille gewann.
Deutsche Hockey-Herren überzeugen im Test
Die deutschen Hockey-Herren haben ihr Testspiel gegen Großbritannien mit 3:1 (2:0) gewonnen. "Für eine erste Einheit nach der Ankunft in Peking war das schon sehr ordentlich", meinte Bundestrainer Weise, für den das Spiel noch zu wenig strukturiert war. Beim letzten Test treffen die deutschen Hockey-Männer am Donnerstag auf Athen-Olympiasieger Australien.

Wollen auch in Peking weiter siegen: Die deutschen Hockey-Herren. imago
Deutschlands Hockey-Damen hingegen suchen noch ihre Form. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Behrmann verlor kurz vor dem ersten Gruppenspiel bei den Olympischen Spielen ihr Vorbereitungsspiel gegen China mit 1:3 (0:2). Natascha Keller erzielte den einzigen deutschen Treffer. Für die deutschen Hockey-Olympiasiegerinnen steht am Freitag ein letztes Testspiel vor dem olympischen Turnier gegen Spanien auf dem Plan.
67-Jähriger wird ältester Olympia-Starter
Bereits 1964 nahm er an den Olympischen Spielen in Tokio als Springreiter teil. Jetzt, 44 Jahre später, feiert Hiroshi Hoketsu sein Comeback - als Dressurreiter. Der 67-jährige Japaner ist extra nach Deutschland gezogen, um dort zu trainieren und sich den Traum von der zweiten Olympia-Teilnahme zu erfüllen. "Beim Reiten ist es keine Frage des Alters. Es komme ja mehr auf die Pferde an", sagte Hoketsu.
Mit 42 Jahren habe er bemerkt, dass sich seine Sehkraft verschlechtert hatte, so habe er Probleme beim Erkennen von Distanzen bekommen. Hoketsu trat sportlich kürzer, machte Karriere als Manager, hat aber nie aufgehört zu reiten. So traf der Japaner die Entscheidung: "Wenn ich weiter reite, dann richtig."
Vor den Augen seines renommierten Dressur-Trainers Ton de Ridder startet Hiroshi Hoketsu 2008 nun erneut bei den Olympischen Spielen. Über Hoketsu meint de Ridder: "Dieser Mann besitzt meine Bewunderung. Wie er konzentriert bei der Sache ist und nie aufsteckt, daran könnten sich viele jüngere Reiter ein Beispiel nehmen." Eine Teilnahme an den Spielen 2012 kann sich Hoketsu übrigens auch vorstellen.